Brasilia - In Brasilien hat der künftige Präsident Luiz Inacio Lula da Silva am Dienstag in der Hauptstadt Brasilia die Ernennung einer "Übergangsmannschaft" angekündigt. Sie soll bis zum Machtwechsel Anfang Jänner alle Aktivitäten der amtierenden Regierung aus nächster Nähe verfolgen. Zugleich soll sie Informationen in allen Ministerien einsammeln. Der 57 Jahre alte Sozialist Lula sagte nach einem Treffen mit dem amtierenden Präsidenten, dem Sozialdemokraten Fernando Henrique Cardoso, dieser sei damit einverstanden. Auch die Regierung billigte dieses Vorgehen. Eine derartige Übergangsphase sei einmalig in der politischen Geschichte Lateinamerika, sagte Lula, der bei den Stichwahlen vom Sonntag den Kandidaten der Mitte-Rechts-Regierung Jose Serra mit 61,4 Prozent bezwungen hatte. Cardoso habe "die Regierung praktisch zu unserer Verfügung gestellt". Als Chef seiner "Übergangsmannschaft" ernannte Lula einen seiner Wahlkampfkoordinatoren, Antonio Palocci. Entgegen den Erwartungen wurden die restlichen Mitglieder nicht bekannt gegeben. Der Führer der "Partei der Arbeiter" (PT) deutete mehrfach an, dass die Mitglieder seiner "Übergangsmannschaft" sich nur wenig Hoffnung auf einen Platz im künftigen Kabinett machen können. (APA/dpa)