- Die Auswahl einer der acht MVK, die ab 2003 die monatlichen Dienstgeberbeiträge auf dem Kapitalmarkt veranlagen sollen, ist ein höchst komplexes Unterfangen - Konditionenvergleiche sind nur Spezialisten möglich. So wird etwa eine Zinsgarantie von drei Prozent, die die Raiffeisengruppe (ÖVK) anbietet, von Mitbewerbern als "Marketingschmäh" kritisiert. Nicht nur gilt die Garantie lediglich bis 2005, dem Jahr, in dem frühestens die ersten Entnahmen schlagend werden. Auch wird die Zinsgarantie nicht auf die Beiträge, sondern auf die Beitragssumme nach Abzug der rund dreiprozentigen Verwaltungskosten gewährt.
- Dazu kommt ein nicht abschätzbares Element in den Konditionen, die so genannten "Barauslagen", worunter etwa Sonderspesen für Fondsmanager fallen. Diese Barauslagen dürften teilweise den Betrieben rückverrechnet werden, teilweise wie andere Gebühren aber direkt von den Beiträgen für die Dienstnehmer abgezogen werden.
- Auch nach wie vor fehlende Durchführungserlässe des Wirtschafts- und Finanzministeriums nerven die MVK. Außerdem rechnen die Kassen mit baldigen Novellierungen durch die künftige Regierung, etwa in der Frage, was mit kollektivvertraglich abgesicherten höheren Abfertigungsansprüchen bei Banken, Energieversorgern oder der OMV zu geschehen hat.
Wirtschaft
Chaos bei neuer Abfertigung prolongiert
Anbieter orten beim "Jahrhundertprojekt" Novellierungsbedarf und raten abzuwarten - Durchführungserlässe fehlen