Jerusalem - Die Koalitionsverhandlungen des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon mit Abgeordneten einer ultra-rechten Fraktion sind bisher ohne Erfolg geblieben. Aus Sharons Likud-Partei verlautete nach ersten Gesprächen, Neuwahlen seien offenbar unvermeidlich. Israelische Medien berichteten am Dienstag, das ultra-rechte Parteienbündnis "Nationale Union" sei "enttäuscht" von den Antworten des Likud auf seine politischen Forderungen. Das vom Likud verfasste Dokument schlage unter anderem vor, jede Art von Verhandlungen über einen Palästinenserstaat zunächst von der Regierung billigen zu lassen. Solange die Gewalt von palästinensischer Seite andauere, werde es keine Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts geben. Die "Nationale Union" lehnt die Einrichtung eines eigenen palästinensischen Staates jedoch grundsätzlich ab. "Das Dokument enthält nichts Neues und erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns der Koalition nicht anschließen werden", sagte einer der Verhandlungsführer der "Nationalen Union" nach Angaben des Nachrichtendienstes "y-net" vom Dienstag. "Offenbar sind wir Neuwahlen näher denn je." Die bisherige Regierungskoalition hatte am vergangenen Mittwoch mit dem Ausscheiden der Arbeiterpartei ihre Mehrheit im Parlament verloren. Sie verfügt gegenwärtig über nur 55 der 120 Mandate. Am Montagabend konnte Sharon dennoch drei Misstrauensanträge gegen seine Regierung abwehren, weil die sieben Abgeordneten der "Nationalen Union" sich bei der Abstimmung enthielten.(APA/dpa)