Tarvis - Italienische Globalisierungsgegner haben sich am Mittwoch beim Grenzübergang Arnoldstein-Tarvis versammelt, um gegen die Wiedereinführung der Grenzkontrollen anlässlich des Europäischen Sozialforums in Florenz zu protestieren. "Wir fordern den freien Durchgang der Demonstranten, die nach Florenz wollen", betonten Mitglieder des "Social Forum" der norditalienischen Stadt Udine. "Es ist skandalös, dass die Regierung Berlusconi Grenzkontrollen bei Tarvis wieder eingeführt hat. Das Europäische Sozialforum ist ein friedliches Massen-Event, an dem sich politische Aktivisten, Gewerkschafter, Katholiken und Umweltschützer beteiligen. Es ist absurd, dass Personen kriminalisiert werden, die aus ganz Europa nach Florenz reisen, um für den Frieden zu demonstrieren", so ein Mitglied des friaulischen Regionalrats, Roberto Antonaz. Die Globalisierungskritiker wollen auf die Durchfahrt des Sonderzuges warten, der in der Nacht auf Donnerstag rund 500 österreichische Demonstranten nach Florenz führt. "Wir wollen dafür sorgen, dass alle unsere österreichische Freunde nach Italien einreisen können", so Antonaz. Die Grenzkontrollen, mit denen das Schengen-Abkommen vorläufig ausgesetzt wird, bleiben bis zum Ende des(APA) Europäischen Sozialforums am 10. November in Kraft. Der Sprecher der Delegation österreichischer Globalisierungskritiker in Florenz, Leo Gabriel, protestierte wegen der "Kriminalisierung" der No-Global-Aktivisten von Seiten der italienischen Regierung. "Die Bevölkerung in Florenz ist einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Sie fürchten alle das Europäische Sozialforum und sind den Globalisierungsgegnern gegenüber feindlich eingestellt. Es ist ein Fehler, das Treffen in Florenz mit einem neuen G8-Gipfel (wie in Genua, Anm.) zu vergleichen", so Gabriel.