Laibach - Knapp zwei Wochen vor dem Prager
Erweiterungsgipfel der NATO zeigte sich Sloweniens Außenminister
Dimitrij Rupel "optimistisch" bezüglich der Chancen eines Beitritt
seines Landes. Es sei "nicht sehr wahrscheinlich", dass Slowenien
keine Beitrittseinladung erhalte, sagte Rupel am Samstag der
Nachrichtenagentur STA. Rupel kündigte an, im Fall einer Einladung
werde es "bis zum nächsten April" zu einer Volksabstimmung über den
NATO-Beitritt kommen. Bei den folgenden Beitrittsverhandlungen, die wahrscheinlich schon
im Dezember beginnen würden, könnte es noch zu "zahlreichen
Verwicklungen" kommen, warnte der Minister. Auch der
Ratifizierungsprozess in den bisherigen Mitgliedsländern werde bis zu
einem Jahr dauern. NATO-Vollmitglied könnte Slowenien somit im
Frühjahr 2004 werden.
Zu wenig finanzielle Mittel für das Heer bereitgestellt
Die größte Schwierigkeit sei, dass Slowenien zu wenig finanzielle
Mittel für das Heer bereitstelle. Die Folge sei eine "unvollständige
militärische Struktur". Zufrieden äußerte sich Rupel über die
Tatsache, dass in der slowenischen Öffentlichkeit die Unterstützung
für einen NATO-Beitritt steigt.
Mit einem "Friedensmarsch" durch die slowenische Hauptstadt
Laibach, an dem rund 300 Menschen teilnahmen, wurde Samstag
Nachmittag eine dreitägige Anti-NATO-Demonstration beendet. Zu
Zwischenfällen kam es nicht. Die Demonstranten griffen die
US-Botschaft "symbolisch" an, indem sie eine "Massenattacke"
starteten, sie jedoch kurz vor den Sperren stoppten. Die Gruppe zog
dann auch am Regierungssitz, am Außenministerium und an der
italienischen Botschaft vorbei. Mit Transparenten und Slogans wurde
gegen den beabsichtigten NATO-Beitritt Sloweniens und gegen
amerikanische Vorbereitungen für einen Irak-Krieg protestiert.(APA)