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Inspektion des Autos, in dem in der Nähe der Stadt Hadera ein Israeli erschossen wurde.

Foto: REUTERS/Roni Schutzer
Jerusalem - Bei einem Überfall auf einen Kibbuz in Nordisrael sind in der Nacht auf Montag nach offiziellen Angaben fünf Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Soldaten eilten zu dem Ort, doch die Suche nach dem Eindringling blieb zunächst ohne Erfolg. Knapp zwei Stunden nach dem Anschlag starteten israelische Hubschrauber einen Angriff auf die palästinensische Stadt Gaza und feuerten nach Augenzeugenberichten mindestens acht Raketen in das Stadtzentrum. Es entstand ein großer Brand. Ziel war offenbar ein Metallbetrieb. Al-Aksa-Brigaden bekennen sich zu Attentat Nach israelischen Angaben stand der Betrieb unter Verdacht, Mörsergranaten und Explosivstoffe zu produzieren. Diese sollen zu Anschlägen auf Israelis eingesetzt worden sein. Der Überfall ereignete sich kurz vor Mitternacht im Kibbuz Metzer, einer landwirtschaftlichen Gemeinschaftssiedlung in Nordisrael. Der Kibbuz liegt in der Nähe der Grenze zum besetzten Westjordanland unweit der Stadt Tulkarem. Ganz in der Nähe waren wenige Stunden zuvor zwei Palästinenser bei einer Explosion getötet worden. Die Polizei hielt es auch für möglich, dass es sich um zwei Täter handelte. Doch später erklärte David Zur, ein Kommandant der Grenzpatrouille, es sei vermutlich ein Einzeltäter gewesen. Zu dem Anschlag bekannten sich die "Al-Aksa-Brigaden", die aus radikalen Elementen der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat bestehen. Palästinenser erschießt Mutter und Kinder Der Täter war nach ersten Ermittlungen unter dem Zaun hindurchgeklettert und in das Zentrum der Siedlung eingedrungen. Er stürmte in ein Haus und erschoss eine Mutter, die laut Fernsehberichten ihren Kindern im Schlafzimmer gerade eine Gute-Nacht-Geschichte vorlas und sich schützend vor sie warf. Der Eindringling erschoss alle drei. Dann sei der Täter zur Kantine gegangen und habe dort eine Frau, die er auf dem Weg antraf, sowie einen Autofahrer erschossen, berichtete ein Bewohner des Kibbuz. Ein anderer Bewohner berichtete im Rundfunk, die Schießerei habe knapp zehn Minuten gedauert. Dann seien die Sicherheitskräfte eingetroffen. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, konnten die zu dem Kibbuz geeilten Soldaten den oder die Täter zunächst nicht stellen. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon sagte: "Israelis wurden in ihren eigenen Häusern zum Ziel brutaler palästinensischer Terroristen." Israel macht Palästinenserführung verantwortlich Die israelische Regierung hat die palästinensische Führung für den Angriff auf einen Kibbuz in Nordisrael mit fünf Toten verantwortlich gemacht. "Die Palästinenserbehörde ist zu einer Massenproduktionsstätte für den Terrorismus geworden", sagte Regierungssprecher Avi Pazner am Montag in Jerusalem. Der israelische Rundfunk berichtete unterdessen, der neue Verteidigungsminister Ex-Generalstabschef Shaul Mofaz habe bereits Beratungen über die militärische Reaktion auf den Angriff aufgenommen. Arafat setzt Untersuchungskommission ein Arafat hat indes den Angriff verurteilt und eine Untersuchung angekündigt. Er habe bereits eine Untersuchungskommission eingesetzt, sagte Arafat am Montag in Ramallah. Das Gremium solle prüfen, ob die Attentäter derzeit laufende Gespräche zwischen Arafats Fatah-Organisation und der radikalen Hamas in Kairo sabotieren wollten. (APA/AP)