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Susanne Riess-Passer stürmt gegen die eigene Partei

foto: apa/neumayr

Wien – Der Bruch zwischen Ex-Obfrau Susanne Riess-Passer (F) und den Freiheitlichen wird immer deutlicher. Die Vizekanzlerin klagt die FP-nahe Zeitschrift "Zur Zeit". Grund: Deren Behauptungen, sie habe bei Bundespräsident Thomas Klestil dafür interveniert, dass der italienische Vizepremier Gianfranco Fini einen Orden erhalte. Dies sei "absolut falsch und frei erfunden", heißt es in einer Aussendung der Vizekanzlerin. Riess-Passer wird gegen "diese unwahre und kreditschädigende Behauptung alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel, insbesondere eine Zivilklage", ergreifen.

Die Verleihung des Große Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich an den Chef der postfaschistischen italienischen "Alleanza Nazionale" hatte im Anschluss einen im September abgehaltenen Besuch Klestils und Riess-Passers in Rom Staub aufgewirbelt. Vor allem die Südtiroler Volkspartei hatte sich über die Ehrung Finis empört gezeigt.

Kein Kommentar der Hofburg

Die Präsidentschaftskanzlei lehnt in der Causa jeden Kommentar ab. "Das ist jetzt Sache der Frau Vizekanzler, das mit der Zeitung klarzustellen", erklärte Präsidentensprecher Hans Magenschab am Montag in Wien.

Mölzer reagiert "erheitert"

Der Herausgeber von "Zur Zeit" reagiert auf die angekündigte Klage gegen seine Zeitschrift "erheitert". Bei jener Passage, wonach Riess-Passer bei Bundespräsident Thomas Klestil dafür interveniert habe, dem italienischen Vizepremier Gianfranco Fini einen Orden zu verleihen, habe man lediglich "kursierende Gerüchte" wiedergegeben, sagte Mölzer am Montag.

"Lustig" sei, dass die Vizekanzlerin nur gegen diese Passage Klage erheben wolle. Daneben habe man auch von Gerüchten berichtet, wonach der Gatte von Riess-Passer vom Magna Konzern Frank Stronachs größere Aufträge bekomme. "Da klagt sie nicht", zeigte sich Mölzer verwundert. (APA)