Garantie, die: Gewähr, Zusicherung m. flexiblem Verlässlichkeitsgrad, der bes. nach Wahlen i. d. Gegenteil der zuvor abgegebenen G. umschlagen kann (siehe Oppositionsansage, die). Gemeinschaft, die: euphemistische Umschreibung f. parteilich organisierten Gruppeninteressen, welche durch die Betonung ihrer ethischen und moralischen Qualität vor Partikularisierungstendenzen geschützt werden sollen (siehe Werteg., die). Genosse, der: antiquierte Bezeichnung für Mitglieder d. sozialdemokr. Wertegemeinschaft (siehe SPÖ, die); bis in die 80er Jahre im internen Sprachgebrauch als verbindliche Anrede verstanden (vgl. "ohne die Partei sind wir nichts"). Mit verstärktem Engagement v. Quereinsteigern aus Wirtschaft u. Bankenwesen a.d. Parteispitze in Vergessenheit geraten (vgl. "ohne uns ist die Partei nichts") u. als Anrede durch "liebe Freundinnen, liebe Freunde" ersetzt. Gewerkschaft, die: Vereinigung v. Arbeitnehmern z. Verbesserung ihrer sozialen, wirtsch. u. kulturellen Lage - u. der ihrer Funktionäre. G esundheit, die: Wunsch, der dem polit. Verkühlten d. Gegenteil verheißt. -ssystem, das: in Wahlzeiten permanent wiederkehrende Entdeckung als schwarzes Loch des Sozialsystems (siehe ds.), in dem die Staatsfinanzen verschwinden, um nach der Wahl wieder zur Aufrechterhaltung d. Gs. aufzutauchen. G rünen, die : Umweltpartei, d. a. d. Ökologie-Bewegung entstanden ist u. sich aus sehr frei strukturierten Anfängen (vgl. Volksmund, 1986: "Körndlfresser, Haschbrüder, Chaoten" ) zum potenziellen Regierungspartner gewandelt hat. (vgl. Volksmund, 2002: "So g'scheit, der Herr Professor" ). (kob/DER STANDARD, Printausgabe, 12. u. 13.11.2002)