
Die Fragen des Lebens.
Woher kommen wir - wohin radeln wir? Und endlich eine wirklich umfassende Antwort. Eine mehr als 100 Exponate starke Antwort ist das, was das Technische Museum in Wien da präsentiert.
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Verblüffend ist vor allem,
wie sehr die Entwicklung der Fahrräder im jeweiligen Abschnitt die gesellschaftliche Situation widerspiegelt.

Anfangs das Spielzeug der Reichen und Adeligen.
Dann die industrielle Revolution - mit der das Rad zum wichtigsten Fortbewegungsmittel der Arbeiterklasse wurde und zur Gründung vieler Arbeiter-Radvereine führte.

Und dann vor allem die Frauenbewegung.
"Das Bicycle hat zur Emanzipation der Frauen aus den höheren Gesellschaftsschichten mehr beigetragen als alle Bestrebungen der Frauenbewegung zusammen", schrieb Rosa Mayreder 1905 in ihrem Buch "Zur Kritik der Weiblichkeit".

Wir sehen hier historische Frauen,
die ans Rad gelehnt trotzig rauchen. Die mit dem Radfahren eine freie Lebensführung signalisierten. Selbstständigkeit. Körperbeherrschung. Autonomie.

Prompt wurde das weibliche Radeln
von Moralhütern als ungesund und moralisch bedenklich gebrandmarkt. Und da wurde eine Pluderhose für Frauen, die Amelia Bloomer propagiert hatte, dann auch prompt 1868 vom Papst auf den Index gesetzt.

Und dieses Widerspiegeln
setzt sich bis heute fort. Die neuesten Geräte, die im Technischen Museum zu sehen sind, dienen der Freizeitgesellschaft. Und sind Produkte der Hightech-Industrie. Gefertigt in Fernost. (Roman Freihsl, AUTOMOBIL)
Info
"fahr!rad"
Technisches Museum Wien
9.11.2002 bis 23.4.2003
www.technischesmuseum.at