Kleinwalsertal und Jungholz in Tirol bangen um deutsche Vorwahl
Österreich verhandelt mit deutscher Telekom - Tourismus kämpft um Aufrechterhalten des Sonderstatus
Redaktion
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Bregenz/Kleinwalsertal - Die Kleinwalsertaler Orte Riezlern,
Hirschegg und Mittelberg sind voraussichtlich nur noch bis Ende Juni
2003 außer mit der österreichischen Telefonvorwahl 05517 wie bisher
auch unter der deutschen Vorwahl 08329 erreichbar. Das Gleiche gilt
für die Tiroler Grenzgemeinde Jungholz (05676) mit der deutschen
Vorwahl 08365. Das ist das vorläufige Ergebnis intensiver
Verhandlungen Österreichs mit der deutschen Telekom.
Im Kleinwalsertal (Gemeinde Mittelberg) will man sich damit jedoch
noch nicht abfinden und setzt auf anstehende "Verhandlungen auf
höchster Ebene". Es sei "noch nicht aller Tage Abend", hieß es am
Dienstag im Kleinwalsertaler Gemeineamt, wo man noch in der laufenden
Woche in der nur über das deutsche Allgäu erreichbare
Fremdenverkehrsgemeinde (Bezirk Bregenz) auf einen akzeptablen
Bescheid hofft.
Tourismus kämpft um deutsche Vorwahl
Nach den ursprünglichen Plänen der deutschen Telekom hätte der
telefonische Sonderstatus für das Kleinwalsertal und Jungholz bereits
mit September 2002 aufgehoben werden sollen. Seither kämpfen
Tourismusbetriebe und Politiker auf Gemeinde- und Landesebene um die
deutsche Vorwahl.
Mittelbergs Bürgermeister, der Hotelier und LAbg. Werner
Strohmaier (FP), ist zur Zeit auf Urlaub. Der Kleinwalsertaler
Gemeindechef hat jedoch kürzlich im APA-Gespräch in der Angelegenheit
deutsche Telefonvorwahl gemeint, der Zollanschlussvertrag von 1891
sei aufrecht. Wenn man in Europa Grenzen abbaue, "macht es wenig
Sinn, in der Telekommunikation neue Grenzen aufzurichten". Das
Kleinwalsertal habe überwiegend deutsche Gäste, eine ungestörte
Telekommunikation sei für den Tourismus geradezu lebenswichtig. (APA)
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