Wien - Die ÖVP buhlt im laufenden Wahlkampf um die
Auslandsösterreicher und die in Österreich Eingebürgerten. In einem
Brief an "Neo-Österreicher" werden diese von Außenministerin Benita
Ferrero-Waldner (V) "herzlich" gebeten, am 24. November der ÖVP ihre
Stimme zu geben. Zwei Briefe widmet Ferrero-Waldner den
Auslandsösterreicher und gibt ihnen etwa "wichtige Informationen" zum
Wählen im Ausland mit. Auch diese werden gebeten, von ihrem
staatsbürgerlichen Recht Gebrauch zu machen. Als Außenministerin fühle sie sich "all jenen verbunden, die - aus
dem Ausland stammend - österreichische Staatsbürger geworden sind",
führt Ferrero-Waldner an. Schließlich sei auch sie mit einem
Ausländer verheiratet, habe selbst lange Zeit im Ausland gelebt und
sei daher mit den Eingewöhnungsschwierigkeiten in einer neuen Heimat
"aus eigener Anschauung bestens vertraut".
"Erfolgskurs"
Versprochen wird von Ferrero-Waldner unter anderem, dass die
Politik der Familienzusammenführung fortgesetzt wird. Die ÖVP habe
die Zahl der Angehörigen, die auf den Familien-Nachzug nach
Österreich warten, in den letzten beiden Jahren deutlich verringert
und damit viele Familien wieder vereint, führt die Außenministerin
an. Neben der Einführung des "Kindergeldes für alle" sollen zudem
auch die Bemühungen der ÖVP für ein Nulldefizit oder auch das
Eintreten der Volkspartei für die EU-Erweiterung die Wähler
überzeugen. Im "Sinne der Sicherheit österreichischer Arbeitsplätze"
habe die ÖVP etwa auch erreicht, dass für Bürger aus den
EU-Beitrittskandidaten eine siebenjährige Übergangsfrist am
Arbeitsmarkt gelte.
In einem Schreiben an die Auslandsösterreicher Ende September gibt
Ferrero-Waldner eine Anleitung über die Abgabe des Stimmrechts, Ende
Oktober bittet die Außenministerin nochmals vom Stimmrecht Gebrauch
zu machen und dafür zu sorgen, dass "Österreich auf dem bisherigen
Erfolgskurs bleibt". (APA)