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Montage: derStandard.at / Fotos: Reuters
New York - Der Irak hat am Mittwoch die UNO-Abrüstungsresolution angenommen, deren Umsetzung die USA notfalls militärisch erzwingen wollen. "Der Irak nimmt die Resolution 1441 des UNO- Sicherheitsrates trotz ihres üblen Inhalts an, um unser Land, unsere Bevölkerung und die Region vor einem drohenden Krieg zu bewahren", hieß es in einem Schreiben des irakischen Außenministers Naji Sabri an den Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), Kofi Annan. Ein Voraus-Team von UNO-Technikern wird am Montag im Irak erwartet, um die Waffenkontrollen vorzubereiten. Das Einlenken wurde international begrüßt, wenn auch zumeist mit einiger Skepsis. Bedingungslose Antwort Es habe sich um eine bedingungslose Antwort gehandelt, die den Inspektoren erlaube, nach Plan vorzugehen, erläuterte der irakische UNO-Botschafter Mohammed Aldouri (El Douri) das Schreiben, das er Annan überbracht hatte. "Dies ist Teil unserer Politik zum Schutz unseres Landes, zum Schutz der Nation, zum Schutz unserer Region vor der realen Bedrohung des Krieges." Sabri beschuldigte die USA und Großbritannien, die Meinung der Weltöffentlichkeit manipulieren zu wollen. Die Welt werde jedoch sehen, "wie ehrlich und angemessen die Iraker sind in dem, was sie sagen und tun", hieß es in einer inoffiziellen Übersetzung aus dem arabischsprachigen Brief. Sabri betonte erneut, der Irak habe keine Waffenvernichtungswaffen entwickelt. Neunseitiger Brief Sabris Der neunseitige Brief Sabris ist mit zahlreichen religiösen Anspielungen und Angriffen gegen US-Präsident George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair gespickt. Der Außenminister beklagt darin, dass die Irak-Resolution zahlreiche Forderungen enthalte, die "im Gegensatz zum internationalen Recht, zur Charta der Vereinten Nationen und zu früheren Resolutionen des Sicherheitsrats" stünden. Seine Regierung werde in einem späteren Schreiben an die UNO auf ihre "Anmerkungen" zu der Resolution eingehen. Die Annahme der Resolution am Mittwoch kam für viele Beobachter überraschend, hatte der UNO-Sicherheitsrat dem Irak doch eine Frist bis Freitag gesetzt, die Entschließung zu akzeptieren. Das irakische Parlament hatte am Montag ihre Ablehnung empfohlen, jedoch darauf verwiesen, dass die endgültige Entscheidung beim Revolutionären Kommandorat unter Vorsitz von Präsident Saddam Hussein liege. Vorausteam der Inspektoren soll am Montag in Bagdad eintreffen Ein Vorausteam der UNMOVIC soll am Montag in der irakischen Hauptstadt Bagdad eintreffen. Es wird begleitet von dem Chef der Waffeninspektoren Hans Blix und dem Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), Mohamed El Baradei. Das Team soll logistische Vorbereitungen treffen, damit die Waffeninspektoren in frühestens ein oder zwei Wochen ihre Arbeit aufnehmen können. Der Irak wird in der Resolution aufgefordert, bis zum 8. Dezember eine detaillierte Aufstellung seiner Waffenprogramme vorzulegen. In London gab der Preis für ein Barrel der Öl-Sorte Brent am frühen Abend um mehr als einen Dollar auf 22,70 Dollar (22,5 Euro) nach, der niedrigste Wert seit Anfang März. Die US-Aktienmärkte bauten nach der Mitteilung Alduris ihre Gewinne aus. Der Dow-Jones- Index legte bis in den späten New Yorker Vormittagshandel 0,85 Prozent auf 8.457 Punkte zu. Der Goldpreis sank auf den niedrigsten Stand seit dem 6. November, nachdem es zuvor wegen der Furcht vor einem Irak-Krieg auf den höchsten Stand seit sieben Wochen gestiegen war.(APA/Reuters/AP/dpa)