Wegen Ausübung ihres Berufes sitzen derzeit weltweit mindstens 110 Journalisten und Medienmitarbeiter in Haft. Wie die internationale Journalisten- und Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) am Donnerstag zum internationalen Tag "Writers in Prison" hervorhebt, seien sie eingesperrt, weil sie das Recht auf freie Berichterstattung wahrgenommen hätten.

In Nepal seien mindestens 19 Journalisten inhaftiert, in Burma (Myanmar) 15, in der Volksrepublik China 11 und im Iran 10. Viele Journalisten würden ohne ordentlichen Prozess über Jahre hinweg gefangen gehalten. Bereits eine kleine Abweichung von der offiziellen Lesart könne Presseleute in vielen Ländern die Freiheit kosten.

Als Beispiel nennt "Reporter ohne Grenzen" das Schicksal des 72-jährigen Burmesen Win Tin. Er sei kurz nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung vor 13 Jahren festgenommen und zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Im Iran gehört Emadoldin Baghi zu den verfolgten Journalisten, die wegen einer modernen Interpretation des Islam ins Visier des Regimes geraten seien und weggesperrt würden.

Nicht nur Diktaturen

Doch nicht nur Diktaturen würden missliebige Journalisten kriminalisieren. Auch in Ländern wie der Türkei, Tunesien, Israel und Russland werden immer wieder Reporter inhaftiert, wenn sie für den Staat unbequeme Themen aufgreifen und über Missstände berichten.

RSF ruft dazu auf, sich für die Gefangenen weltweit einzusetzen und auf Verstöße gegen das Recht auf Information hinzuweisen. (APA)