Komplizierte Hinterlassenschaft der wegen Kinderlosigkeit verbannten persischen Ex-Kaiserin - Angeblicher Sekretär hat sich gemeldet
Redaktion
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Soraya Esfandiary, zweite Gattin des Iranischen Schah Mohammed Reza Pahlavi 1986 in Paris. Soraya Esfandiary ist 2001 infolge eines natürlichen Todes in Paris gestorben.
Köln - Ein Jahr nach dem Tod der persischen Ex-Kaiserin
Soraya ist ein Streit um ihr Millionenvermögen entbrannt. "Es gibt
verschiedene Leute, die als Erben in Betracht kommen und die sich
auch gemeldet haben beim Nachlassgericht", sagte Birgit Niepmann,
Sprecherin des Amtsgerichts Köln, am Montag der dpa. Die Kölner Justiz ist zuständig, weil Sorayas Bruder und einziger
naher Verwandter, Bijan Esfandiary, in Köln lebte. Der 63-Jährige
starb eine Woche nach seiner Schwester, die am 25. Oktober 2001 tot
in ihrer Pariser Wohnung gefunden worden war. Sie wurde 69 Jahre alt.
Ihr Vermögen wird auf zehn Millionen Euro geschätzt.
Unter denjenigen, die Anspruch auf das Erbe erheben, ist ein
angeblicher früherer Privatsekretär von Sorayas Bruder. "Er rühmt
sich einer Vertrauensstellung und gibt sich aus als Privatsekretär",
sagte Niepmann und bestätigte damit Informationen des Kölner
"Express" (Montag). "Das ist aber sehr, sehr fraglich, ob er das
tatsächlich war." Nach Angaben der Kölner Justiz hatte Soraya in ihrem Testament
ihren Bruder und verschiedene karitative Organisationen bedacht. Der
Bruder wiederum habe ein Tage- oder Notizbuch mit persischen
Aufzeichnungen hinterlassen. Darin befinde sich ein Schreiben in
deutscher Sprache, das als Testament gedeutet werden könne. Die
Bedeutung dieses Schreibens müsse nun geprüft werden.
Eine Schlüsselfigur in dem Streit um das Erbe ist der Kölner
Nachlassrichter Frank Wellems. Er muss laut Niepmann klären, wer Erbe
des Bruders und damit möglicherweise auch der Erbe Sorayas ist.
Niepmann: "Das Verfahren ist vom Umfang und vom Schwierigkeitsgrad
her ordentlich kompliziert. Das kann sich sehr lange hinziehen." Soraya, "die Prinzessin mit den traurigen Augen", bestimmte in den
50er und 60er Jahren die Titelseiten der Boulevardpresse. Die
deutsch-persische Monarchin war in Berlin aufgewachsen. Von 1951 bis
1958 war sie mit dem persischen Schah Reza Pahlavi (1919-1980)
verheiratet, bevor die Ehe wegen Kinderlosigkeit aufgelöst wurde. (APA)
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