Graz - Mit Eindrücken aus dem steirisch-slowenischen
Grenzraum beschäftigte sich die Fotografin Inge Morath in ihrem
letzten Projekt. Die Fotos der im Jänner dieses Jahres verstorbenen
Künstlerin wurden nun in einem Bildband mit dem Titel "Inge Morath -
Grenz.Räume. Last Journey" veröffentlicht. Die Autorin Regina
Strassegger zeigt in dem am Donnerstagabend vorgestellten Buch Inge
Moraths Rückkehr in die ehemalige Heimat und ihre Beschäftigung mit
den Menschen der Region. Die in Graz geborene Inge Morath kehrte im Rahmen eines Projekts
von "Graz Kulturhauptstadt 2003" vor einem Jahr für drei Besuche in
die Steiermark zurück. Die Fotografien von der Weinstraße, von
Klapotetz oder Schneelandschaft mit Bauernhäusern sind nicht nur sehr
persönliche Erinnerungen an die Kindheit, sie bringen auch die Welt
der "Untersteiermark" zur Zeit der Monarchie bis 1919 näher.
Persönliches
Das Buch zeigt neben stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen auch
zahlreiche Portraits. Es finden sich Abbildungen von Jugendfreunden,
Familienmitgliedern und den beiden Ehemännern, Imo Moszkowicz und
Arthur Miller. Letzterer schrieb in seinem Vorwort zu dem Buch über
seine Frau: "In der Idee der Grenze schien sie die Komplexität ihrer
eigenen Existenz gefunden zu haben. Die Grenze ist das Ende von
etwas, aber auch der Beginn, der Ausweg und der Eingang, der Wunsch
zu vergessen und das Bedürfnis nach Erinnerung".
Das Buch mit den ausschließlich in schwarz-weiß gehaltenen
Fotografien erschien sowohl in einer deutsch-englischen als auch in
einer deutsch-slowenischen Fassung. Die gesamte Arbeit wurde in einer
90-minütigen Filmdokumentation vom ORF festgehalten, Sendetermin ist
im Frühjahr 2003. Das Buch begleitet auch eine Ausstellung mit dem
Titel "Inge Morath - Grenz.Räume", die Ende Jänner in Graz eröffnet
und anschließend in mehreren Städten, darunter auch Budapest und New
York, gezeigt wird.
(APA)