Bayreuth/London - Wissenschaftlern der Universität von Bayreuth und des Londoner University College gelang es im Labor ein Tiefenerdbeben zu simulieren. Nach Angaben der Forscher ist bei den Simulationen Wasser aus den Gesteinsproben geronnen. Dadurch ist es zu geringen Brüchen im Gestein gekommen, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Science.David P. Dobson vom bayrischen Geoinstitut an der Universität von Bayreuth und seine Kollegen Philip G. Meredith und Stephen A. Boon vom Department of Earth Sciences haben mit speziellen Hochdruckpressen Druck und Temperaturen von Tiefen von 50 bis 200 km nachvollzogen. Dort herrschen Temperaturen zwischen 300 und 600 Grad Celsius und Druckverhältnisse zwischen 1,5 bis 8,5 Gigapascal. Unter den extremen Bedingungen trat aus den Proben Wasser aus und das Gestein wies winzige Brüche auf. Nach Ansicht der Forscher liege in der Dynamik dieser Brüche die Lösung, denn diese entsprach der seismischen Aktivität bei einem kleinen Erdbeben. Erdbeben treten üblicherweise in den oberen Teilen der Erde, bis maximal 50 km, auf. Dennoch kommt es immer wieder zu so genannten Tiefenbeben. Die Forscher sind nach dem Versuch sicher, dass Dehydrationen für die Tiefenbeben verantwortlich sind. Die Mechanismen dieser Tiefenbeben sind aber weiterhin unklar. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Erkenntnisse zum besseren Verständnis der Plattentektonik des Planeten Erde führen werden. (pte)