Nablus/Hebron - Die palästinensische
Terrororganisation Islamischer Dschihad hat sich am Freitagabend zu
einem Angriff auf jüdische Siedler in der Stadt Hebron im
Westjordanland bekannt. Bei dem Angriff palästinensischer
Heckenschützen sind am Freitagabend mindestens zwölf Israelis getötet
und 15 verletzt worden, gaben Polizei und Sicherheitskräfte an. Unter
den Opfern sollen nach Angaben der Palästinenser auch israelische
Soldaten sein. Das wurde von israelischer Seite zunächst nicht
bestätigt. Die israelischen Soldaten hatten eine Gruppe streng gläubiger
Juden begleitet, die zum Beginn des Sabbat am so genannten Grab des
Patriarchen in der Altstadt von Hebron beten wollten. Aus einem
Hinterhalt eröffneten die Heckenschützen das Feuer und warfen
Handgranaten. Bei dem folgenden Feuergefecht zwischen den Soldaten
und den Heckenschützen wurden nach Augenzeugenberichten auch
Palästinenser verletzt.
Soldaten erschießen einen der Angreifer
Auch einer der Angreifer sei von
israelischen Soldaten erschossen worden, berichtete der israelische
Militärrundfunk am Freitagabend.
Das französische Außenministerium verurteilte den "abscheulichen
Anschlag" als Versuch, die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen den
Konfliktparteien zu verhindern. Ein israelischer Regierungssprecher
schloss nach der Bluttat jegliche Friedensverhandlungen mit den
Palästinensern aus. "Wir können keinen politischen Prozess auf den
Weg bringen, solange palästinensische Terroristen solche Gräueltaten
verüben", sagte Außenamtssprecher Gilad Millo. Die Autonomiebehörde
erfülle nicht ihre Aufgaben und lasse die Extremisten gewähren, sagte
Millo.
In der Nähe von Jenin im Westjordanland erschossen israelische
Soldaten ein Mitglied der Fatah-Organisation von
Palästinenserpräsident Yassir Arafat. Der Mann habe sich seiner
Festnahme widersetzt, verlautete aus dem Militär. Die Soldaten hatten
in dem Dorf Ansa im Süden von Jenin nach Extremisten gesucht. Ein
zweites Fatah-Mitglied sei dabei festgenommen worden, hieß es.
(APA/dpa)