Houston/London - NASA-Forscher entwickeln nach eigenen Angaben eine neue Technologie, die vor tödlichen Gefahren von Bakterien aus dem All schützen soll, berichtet BBC-Online. Das Gerät könnte auch auf der Erde eingesetzt werden, um Infektionen zu diagnostizieren oder biologische Gefahren zu erkennen.Das National Space Biomedical Research Institute , ein NASA-Konsortium, untersucht die Gefahren, die von Erregern ausgehen, die es auf der Erde nicht gibt. "Wir sind nicht auf der Suche nach tödlich-mutierenden Bakterien, sondern wollen versuchen, die Astronauten im All von Infektionen und anderen Erkrankungen frei zu halten. Denn eine Erkrankung unter diesen Umständen ist sehr gefährlich", so George Fox, Professor für Biologie und Biochemie an der Universität von Houston/Texas. Zu diesem Zweck müsse die Umgebung frei von Bakterien gehalten werden, erklärt der Forscher. Schwebender Bakterienherd In einem Raumschiff sind gerade diese Vorkehrungen wichtig, da die Astronauten recycelte Luft atmen, aufbereitetes Wasser trinken und oft monatelang in der gleichen Umgebung verbringen. Das macht Raumstationen zu idealen Bakterienherden. Zusätzlich könnten Schwerelosigkeit und höhere Strahlungswerte für Mutationen von Bakterien sorgen. "Die Effekte sind für den Menschen weitgehend ungeklärt", meint Fox. Man könne nicht ausschließen, dass manche Bakterien gefährlich sind. Das neu entwickelte Gerät nutzt die Erkenntnisse der bakteriellen Genetik, um jene DNA-Sequenzen, die bestimmte Bakterien gemeinsam haben, zu bestimmen. Theoretisch könne die Technologie extra-terrestrische Bakterien, die in ähnlicher Art auch auf der Erde vorkommen, ausfindig machen, behaupten die Forscher. Bisher konnten nur spezifische Organismen aufgespürt werden, unbekannte hingegen blieben verschont. (pte)