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Washington - 10.000 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Sonntag an einer Demonstration zur Schließung einer Ausbildungsstätte für lateinamerikanische Militärs in den USA demonstriert. Mindestens 96 Demonstranten seien wegen Betretens des Geländes des Western Hemisphere Institute for Security Cooperation in Fort Benning im US-Bundesstaat Georgia festgenommen worden, hieß es. Die Militärschule hatte im Jänner 2001 unter ihrem neuen Namen die Nachfolge der im Dezember 2000 nach 54 Jahren geschlossenen School of the Americas angetreten. Dort wurden unter anderem zahlreiche spätere Militärdiktatoren, wie Hugo Banzer aus Bolivien, Manuel Noriega aus Panama oder Roberto Viola und Leopoldo Galtieri aus Argentinien ausgebildet. Menschenrechtler kritisieren, das neue Schulungszentrum sei lediglich eine Kopie der berüchtigten School of the Americas. Das US-Verteidigungsministerium gab 1996 ein spanischsprachiges Lehrbuch frei, demzufolge von 1982 bis 1991 Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Hinrichtungen und Erpressung ausdrücklich gebilligt wurden. Zu den Absolventen der Kaderschmiede gehörten auch die Soldaten, die 1989 in El Salvador sechs Jesuiten, ihre Haushälterin und deren Tochter ermordeten. Ebenfalls an der School of the Americas ausgebildet wurden zwei der drei Killer des salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero, zahlreiche kolumbianische und chilenische Militärs, gegen die wegen schwerer Menschenrechtsverbrechen ermittelt wurde, und der Führer der rechtsextremen Todesschwadronen in El Salvador, Roberto D'Aubuisson. (APA)