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Geburtsort? Billa an der Leitha! Oder Nöm bei Wien. Oder Leiner an der Donau. Vielleicht auch Schlumberger am Gebirge. Der nächste harte Schlag gegen die Finanzen der Kommunen steht den Gemeinden nach der kommenden Wahl ins Haus - alle vier Parlamentsparteien bekennen sich zur Abschaffung der Werbesteuer. Und die kommt bekanntlich den Orten und Städten zugute, auch wenn sie die Finanzbehörden erst einmal einheben.

Mit Werbung kann man die Lücke auch notdürftig stopfen, zeigen sich die Bürgermeister und Gemeinderäte nur einigermaßen flexibel. Die Milchvermarkter Kaliforniens gehen seit einigen Wochen mit dem Plan bei örtlichen Gemeindeverwaltungen hausieren, ob man nicht den jeweiligen Ort umbenennen könnte gegen einen kleinen Obulus. Selbst in Kalifornien freilich ist die Flexibilität enden wollend: Nur eine von 20 Gemeinden antwortete, doch auch die Stadtoberhäupter dieses knapp 1800 Seelen zählende Biggs lehnten letztlich ab, selbiges in "Got Milk?" umzubenennen. So lautet das Motto jener - preisgekrönten - Werbekampagne des Milchvermarkterverbandes, die im kommenden Jahr ihre ersten zehn Jahre feiert.

Dass Biggs Agrarwirtschaft nicht recht zu Got Milk? gepasst hätte, focht den Verband übrigens nicht weiter an. Milchwirtschaft gibt es dort nämlich keine nennenswerte, nur die größte Reismühle des Landes.

PS: Zumal Österreich mit der Marktwirtschaft nicht zu lange Tradition hat, empfehlen wir einen politischen Einstieg, bevor Billa oder BA/CA erste Anträge stellen. Wie wäre es zum Beispiel mit St. Pröllten? (fid)