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Der Chef der UN-Waffeninspektoren Hans Blix (links im Bild) beim irakischen Außenminister Naji Sabri

Foto: REUTERS/Faleh Kheiber
Larnaka - Nach zweitägigen Gesprächen im Irak sind die beiden Chefinspektoren der Vereinten Nationen nach Zypern zurückgeflogen. "Es war ein konstruktiver Besuch", sagte der Leiter der Abrüstungskommission für den Irak (UNMOVIC), Hans Blix. "Wir hatten gute Gespräche mit der irakischen Führung", fügte er hinzu. Diese habe versichert, dass sie alles tun werde, um die von den Vereinten Nationen bis 8. Dezember verlangte Erklärung über das verfügbare Waffenpotenzial zu erstellen. Blix und der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohammed el Baradei, haben in Bagdad das bei früheren UNO-Inspektionen genutzte Büro in Bagdad neu eingerichtet und mit Unterstützung eines Vorausteams logistische Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Kontrollgänge getroffen. Blix rief die irakische Regierung dazu auf, ihre Angaben zu beweisen, dass sie keine atomaren, biologischen und chemischen Waffen habe. "Wir denken noch nicht, dass das überzeugend geschehen ist", sagte Blix. Zypern soll fester Stützpunkt der UNO-Inspektionen sein, die am Mittwoch nächster Woche aufgenommen werden sollen. Blix und Baradei wollten am Mittwoch dem zypriotischen Präsidenten Glafcos Clerides für die Unterstützung der Mission danken. "Eng zusammenarbeiten" Auch Baradei äußerte sich optimistisch darüber, dass die irakischen Behörden wie von den Vereinten Nationen gefordert bis zum 8. Dezember eine Liste mit allen Anlagen vorlegen werden, in denen chemische, biologische oder atomare Waffen hergestellt werden können. "Sie haben uns versichert, dass ihre Liste alle Aktivitäten beinhalten wird. Auch die des nicht-staatlichen Bereichs. Ich glaube, sie haben es klargestellt, dass sie eng mit uns zusammenarbeiten werden", sagte Baradei. Techniker sollen zunächst "sichere" Leitungen verlegen Beide erklärten, ihre Anwesenheit im Irak sei derzeit nicht notwendig. Der Sprecher des Inspektionsteams (UNMOVIC), Ewen Buchanan, sagte in Bagdad, nun müssten erst einmal die Techniker ans Werk, um für "sichere" Leitungen nach New York und Wien zu sorgen. Auch neue Möbel und Funkgeräte müssten beschafft werden, damit künftig jeweils 100 Waffenkontrolleure gleichzeitig arbeiten könnten. "Die meisten Inspektionen werden ohne vorherige Ankündigung stattfinden", betonte Buchanan. "Denn dann erzielt man die besten Ergebnisse." Auf die Frage, weshalb unter den Inspektoren so wenige Araber seinen, erklärte er, die arabischen Staaten hätten auf eine Anfrage der Vereinten Nationen kaum reagiert. Deshalb gebe es derzeit im UNMOVIC nur sieben Araber aus Jordanien und Marokko. Die eigentlichen Inspektionen sollen nach den Worten Blix und Baradeis am 27. November beginnen. Bis dahin soll auch ein Büro der Waffeninspekteure in der irakischen Stadt Mosul eingerichtet werden. "Wir werden mehr und mehr Waffeninspektoren einfliegen. Sie werden überall hin gehen", sagte Hans Blix. Er und Baradei wollen von Zeit zu Zeit in den Irak reisen.(APA/AP/dpa)