Wien – Der stellvertretende Wiener FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache hat nach eigenen Angaben Schritte eingeleitet, um sich vom Vorwurf des Drogenmissbrauchs reinzuwaschen. Er und weitere FP-Mandatare hätten ihr Haar auf Drogenspuren untersuchen lassen – und zwar im Schamhaarbereich. Die Ergebnisse würden in einigen Wochen vorliegen, so Strache. Zuvor sei schon ein Urintest negativ verlaufen.
Die Vorwürfe gegen Strache und weitere FP-Kommunalpolitiker waren Anfang November von zwei FPÖ-Mitgliedern in einer Pressekonferenz des "Demokraten"-Chefs Rudolf Fußi erhoben worden. Strache zeigte sich darüber erneut empört: "Die Person, die solche abstruse, rufschädigende Behauptungen aufstellt, hat Beweise vorzulegen, und nicht der Beschuldigte." Medien- und zivilrechtliche Klagen seien bereits eingebracht, die Testergebnisse würden öffentlich präsentiert.
Strache will außerdem über Hinweise verfügen, dass der "Beschuldiger und Denunziant" Fußi selbst kein Unschuldslamm sein könnte. Es lägen ihm drei nicht-anonyme E-Mails vor, laut denen es in der Szene bekannt sei, dass Fußi in einem Lokal Kokain zu sich genommen habe. "Er soll selbst einen Haartest machen und beweisen, wie es bei ihm ausschaut", forderte Strache.
Auf APA-Anfrage wies Fußi dies als "natürlich vollkommen absurd" zurück: "Das klage ich nieder." Er habe in der Vergangenheit zwar "den einen oder anderen Joint geraucht", aber niemals Kokain zu sich genommen. Fußi: "Ich habe nie in meinem Leben andere Drogen zu mir genommen als Alkohol, Nikotin, Cannabis – und mit 17 irgendwelche Schwammerln. Aber das waren sicher keine Drogenschwammerln." Zu einem Drogentest samt öffentlicher Abgabe einer Haarprobe sei er jederzeit bereit.
Strache, der am Mittwoch auch den SP-Nationalratskandidaten Josef Broukal in einer Aussendungen wegen dessen Bekenntnisses des Haschisch-Konsums gegeißelt hatte, verwies darauf, dass er und weitere FP-Mandatare bereits am Tag nach der Fußi-Pressekonferenz zu einem Urintest beim Wiener Polizeichefarzt Reinhard Fous angetreten seien: "Das Ergebnis war bei allen negativ."
Die Haartests würden in München "beim anerkanntesten Institut in diesem Bereich" durchgeführt. Dabei seien Schamhaarproben verwendet worden. Denn: "Da kann man es bis zu zwei Jahre lang zurückverfolgen." Bis zum Vorliegen der Analyse werde es vier bis sechs Wochen dauern, so Strache. (APA)