Wien - Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl ist für Österreichs Exporte auch weiterhin optimistisch. Nachdem heuer eine positive Handelsbilanz zu erwarten ist, rechnet der WKÖ-Chef auch für 2003 mit einem Handelsüberschuss, basierend auf einer Exportsteigerung von 5 Prozent. Damit würden 35.000 Arbeitsplätze geschaffen und 1 Mrd. Euro in die öffentlichen Haushalte fließen, sagte Leitl am Donnerstag bei der Präsentation der Außenhandelsdaten für den Zeitraum Jänner bis August. Zur Unterstützung dieser Exportoffensive fordert Leitl von der künftigen Regierung eine Unterstützung in Höhe von 25 Mio. Euro - "Eine vernünftige Größe, wenn man die Bedeutung der heimischen Exporte für Österreichs Volkswirtschaft bedenkt", betonte der WKÖ-Chef. Eine Förderung der Exportoffensive wäre auch "im Sinne einer weitsichtigen Wirtschafts- und Standortsicherung und ist die billigste und beste Konjunkturbelebung in Österreich". Positive Handelsbilanz Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik erwartet Österreich heuer eine ausgeglichene oder sogar positive Handelsbilanz. Die sei eine "ermutigende Tatsache", weil sich Österreich in Zeiten einer flauen Weltwirtschaft gut behaupten konnte, so Leitl. Der Grund dieser volkswirtschaftlich erfreulichen Entwicklung liegt darin, dass wegen der schwachen Konjunktur die Einfuhren zurückgegangen sind (bis August um 4 Prozent auf 50,334 Mrd. Euro). Die heimischen Exporte sind dagegen um 2,9 Prozent auf 50,335 Mrd. Euro in den ersten acht Monaten gestiegen. Bis zum Jahresende erwartet die Wirtschaftskammer ein Wachstum von 3 bis 4 Prozent und hochgerechnet auf Basis der Ergebnisse bis August einen Handelsbilanzüberschuss von 1 Mrd. Euro. Vor allem in den mittel- und osteuropäischen Ländern sowie in China, Russland und Arabien habe Österreich seine Handelsposition stärken können, sagte Leitl. Ohne Exportplus wäre Österreich heuer in einer Rezession, betonte Leitl erneut die volkswirtschaftlich wichtige Bedeutung der heimischen Exporte: "Österreichs Exporte sind der Motor der Wirtschaft und bedeuten Wirtschaftswachstum". Wenn die Lieferungen nur um 2 Prozentpunkte geringer wären, würde das Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent bereits egalisiert, rechnet der WKÖ-Chef vor: "1 Prozent mehr Exporte bedeuten 7.000 zusätzliche Arbeitsplätze und 280 Millionen Euro für die öffentlichen Haushalte".(APA)