Moskau - Russland hat für März 2003 in Tschetschenien eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung der abtrünnigen Teilrepublik angesetzt. Der in eineinhalbjähriger Arbeit erstellte Verfassungsentwurf sei mit dem Kreml abgestimmt und sehe die Einführung einer Präsidialrepublik vor, sagte der für Tschetschenien zuständige russische Minister Stanislaw Iljassow am Freitag in Moskau. Als Autor des Entwurfes nannte er den früheren islamischen Geistlichen (Mufti) und jetzigen Verwaltungschef Tschetscheniens, Achmed Kadyrow. 2003 solle für Tschetschenien das "Jahr der Wahlen" werden, sagte Iljassow. Unter Anspielung auf die Rebellen erklärte er, es gebe in der Kaukasus-Republik "schwarze Kräfte", die das Referendum und Wahlen verhindern wollten. "Darauf sind wir vorbereitet."
Nach dem Moskauer Geiseldrama hatte Präsident Wladimir Putin beschlossen, die geplanten politischen Schritte zu einer Befriedung in Tschetschenien vorzuziehen. Der Kreml setzt dabei allerdings nur auf loyale Tschetschenen. Friedensgespräche mit den Rebellen soll es nicht geben. Russische Menschenrechtsgruppen verwiesen darauf, dass Wahlen in Kriegsgebieten nach internationalem Recht ungültig seien. (APA/dpa)