Der dritte von fünf Teilen des mit Spannung erwarteten Reports des technischen Komitees der EU [STOA - Science and Technology Options Assessment] ist geeignet, das in Fragen elektronischer Sicherheit ohnehin belastete Verhältnis der EU zu den USA noch mehr zu strapazieren. Das von Franck Leprevost verfasste Dokument, das morgen, Mittwoch, dem zuständigen EU-Ausschuss vorgelegt werden soll, geht davon aus, dass europäischen Firmen durch elektronische Spionage durch US-Militärs ein jährlicher Verlust von mehreren Milliarden Euro zu Gunsten amerikanischer Firmen entsteht. Überwachung der der zivilen Kommunikation ECHELON Wie der schon im April bekannt gewordene Teil zwei detailliert ausführt, ist das vor allem von den USA betriebene globale Abhörsystem ECHELON für diesen Wettbewerbsvorteil verantwortlich. 120 Abhörstationen überwachen weltweit den überwiegenden Teil der zivilen Kommunikation [Fax, Telex, E-Mail, aber auch Telefonie]. Ursprünglich ein Instrument des Kalten Kriegs, steht ECHELON in Analystenkreisen längst unter dem Verdacht der Wirtschaftsspionage. Genaueres über Echelon Indirekt wird in Leprevosts Papier den USA vorgeworfen, durch systematische Export-Restriktionen in internationalen Verträgen die Verbreitung sicherer Verschlüsselungsprogramme zu sabotieren.( q/depesche )