Kufstein/Innsbruck - Der Tiroler Ski- und
Sportartikelhersteller Kneissl & friends verlagert die Produktion von
Billig-Skiserien zu Fischer nach Ried im Innkreis. Dies kündigte
Geschäftsführer Florian Brunner am Montag an. Am Standort in
Kufstein sollen nur noch hochwertige Topmodelle gefertigt werden. Insgesamt waren 97 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet worden.
"Deutlich mehr als die Hälfte" der Arbeitsplätze könnten durch die
Umstrukturierung der Gruppe erhalten bleiben, sagte Brunner.
Eigene Gesellschaften werden gegründet
Kneissl-Geschäftsführer Florian Brunner kündigte eine
Neuorganisation der Unternehmensplattform Kneissl & friends an. Sie
soll aus den Marken Kneissl, Raichle und DeeLuxe bestehen und künftig
für jede Marke eine eigene Gesellschaft aufweisen.
Der traditionsreiche Sportartikelhersteller setze im Skibereich
auf Kneissl, im Outdoorbereich auf die Marke Raichle und im Segment
Snowboard auf DeeLuxe. Für die Marke Kneissl werde man weiter am
Kompetenzzentrum in Kufstein - mit den Bereichen Produktentwicklung,
Marketing und Vertrieb - festhalten und hier rund 15.000 Paar seiner
Topmodelle fertigen. Auch die Endmontage des Soft-Skischuhs "Rail"
werde weiter in Kufstein erfolgen.
Skiproduktion wird aufgeteilt
Die Skiproduktion ab der Kollektion 2003/04 werde aufgeteilt.
Kleinserien und hochwertige Sandwich-Ski sollen im Werk in Kufstein,
die Mengenmodelle beim Skihersteller Fischer hergestellt werden.
Brunner verwies auf den großen Preisdruck der Billigserien, die vor
allem im deutschsprachigen Raum vertrieben werden sollen. Als
Stückzahl nannte er 55.000 bis 60.000. Bisher wurden in Kufstein
rund 100.000 Paar Skier produziert.
Operativ sehr erfolgreich agiere die Raichle Boots AG in
Frauenfeld/Schweiz mit dem Technologiezentrum für Outdoor-Schuhe und
dem Vertrieb Schweiz. Der Vertrieb Österreich und Deutschland sowie
der internationale Vertrieb würden aus logistischen Gründen über
Kufstein gesteuert.
DeeLuxe Sportartikel
Mit 1. Dezember werde die neu gegründete DeeLuxe Sportartikel
Handels GmbH mit Sitz in Kufstein, unter der Geschäftsführung von
Klaus Brandstätter, operativ aktiv werden. Innerhalb dieses
Unternehmens würden sämtliche Aktivitäten gebündelt, die das
Snowboardgeschäft betreffen, um auch hier auf Marktentwicklungen
flexibel und zeitnah reagieren zu können. Man hoffe, die Position von
DeeLuxe - derzeit die Nummer Fünf im Snowboard-Weltmarkt - weiter
ausbauen zu können.
Für aktuelle Zahlen des noch bis Ende März laufenden
Geschäftsjahres sei es derzeit noch zu früh, meinte Brunner. Die
Geschäftsentwicklung verlaufe aber "eher schleppend". Man hoffe auf
Schneefälle bis ins Tal, die die Kauflust für Wintersportartikel
traditionell beleben.
(APA)