Berlin - Die Europazentrale des Elektronikkonzerns Sony bleibt in Berlin. "Sony erwägt keinen Rückzug", sagte eine Sprecherin des japanischen Unternehmens am Montag und dementierte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". Allerdings habe man den Berliner Senat gebeten, Vorkehrungen für direkte Verbindungen zu den wichtigsten Flughäfen der Welt zu schaffen. "Focus" hatte berichtet, Sony erwäge einen Rückzug wegen des Fehlens direkter Flugverbindungen nach Japan. Berlin verfügt weder über direkte Flugverbindungen nach Japan, noch in die USA. Auch Direktflüge nach China wurden wieder gestoppt. Versuche verschiedener Airlines, entsprechende Routen und mehr Interkontinentalflüge anzubieten, scheiterten an zu geringer Nachfrage. Unruhe "Focus" schrieb, Sony erwäge deshalb einen Abzug seiner erst 1999 eröffneten Europazentrale am Potsdamer Platz. Die rund 300 Beschäftigten müssten zeitraubende Umwege über Frankfurt/Main oder München in Kauf nehmen. Darüber habe die deutsche Botschaft in Tokio das Auswärtige Amt informiert, hieß es. Die Gerüchte hatten in der Hauptstadt für erhebliche Unruhe gesorgt. Hätte Sony wegen der fehlenden Direktverbindung Ernst gemacht, wäre es für die Hauptstadt nicht der erste Rückschlag dieser Art. Der US-Konzern General Electric hatte Berlin kürzlich bei der Standortsuche für sein erstes europäisches Forschungszentrum unter anderem wegen fehlender Flugverbindungen in die USA von der Top-Liste gestrichen. Die Hoffnungen des Berliner Senats und der Hauptstadtwirtschaft ruhen auf dem geplanten neuen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI). Dieser soll nach Verzögerungen aber erst 2008/09 starten. Als Sony seine Europazentrale in Berlin bezog und dies mit der Nähe zu Osteuropa und der aufstrebenden Hauptstadtmetropole begründete, war noch von einer BBI-Eröffnung 2007 die Rede. (APA, dpa)