Oak Ridge/Tennessee - Mit einem implantierten Mini-Sensor können Ärzte in Zukunft in wenigen Minuten statt bislang Stunden erfahren, ob ein Organ nach einer Transplantation adäquat mit Blut versorgt ist. Entwickelt wurde der implantierbare Sensor, der in Echtzeit Daten an einen Empfänger übermittelt, von Forschern am staatlichen
Oak Ridge National Laboratory
. "Letztendlich können Ärzte mit der Technologie in nur kurzer Zeit ermitteln, ob eine Operation erfolgreich verlaufen ist", erklärte Forschungsleiter Nance Ericson.
Das besondere an der Technologie sind die optischen Sensoren, erklärt Ericson, der mit Wissenschaftlern der University of Pittsburgh und der Texas A&M University zusammenarbeitet. Diese Sensoren erfassen die Gewebezirkulation. Im nächsten Jahr will Ericson Forschungsarbeit in die weitere Miniaturisierung und die diesbezügliche Elektronik stecken. "Vorläufige Tests an Laborratten verliefen bereits vielversprechend", erläuterte der Forscher. Ultimatives Ziel ist es aber, den Sensor direkt in den Körper – entweder unter die Haut oder tief in das Gewebe - zu implantieren. Es ist vorgesehen, dass der Sensor im Körper bleibt, um eine zusätzliche Operation zu umgehen. Auch Fragen der Optimierung des Biosensors, der Signalübertragung und der Entwicklung von Verkapselungstechniken werden sich die Forscher noch widmen müssen.
Die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDAsteht noch aus. Für die Entwickler steht aber bereits zu diesem Zeitpunkt fest, dass einige Schlüsselentwicklungen in der Optik und der Mikro-Fabrikation in Zukunft eine enorme Auswirkung in der Medizin haben werden. Aufgrund technologischer Fortschritte wird dabei insbesondere biomedizinischen Mikrosensoren großes Potenzial vorausgesagt. (pte)