Arras - Der Brand in einem von Flüchtlingen bewohnten
Blockhaus an der französischen Ärmelkanal-Küste ist nach offiziellen
Ermittlungen nicht durch die Polizei gelegt worden. Entsprechende
Anschuldigungen von Asyl Suchenden hätten sich nicht bestätigt, sagte
eine Sprecherin der Präfektur in Arras am Montag unter Berufung auf
einen internen Prüfbericht. Bei dem Brand in der Unterkunft bei
Sangatte war in der Nacht zum Freitag Hab und Gut von 15 Asyl
Suchenden zerstört worden, darunter Matratzen, Decken und
Lebensmittel.
Zeugenaussagen hätten keinerlei Anhaltspunkte für eine Verwicklung
der Bereitschaftspolizei in den Brand ergeben, sagte die
Präfektur-Sprecherin weiter. In Nachforschungen vor Ort fanden die
für mögliche Dienstvergehen der Polizei zuständigen Inspektoren der
Nationalpolizei demnach auch keine Beweise für den angeblichen
Einsatz von Treibstoff oder einer anderen brennbaren Flüssigkeit.
Flüchtlinge und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen hatten die
Polizei beschuldigt, nach der Festnahme mehrerer Einwanderer das
Feuer selbst gelegt zu haben. Die Behörden sahen dagegen einen
Unfall: Bei der Razzia soll eine Kerze umgefallen sein, die den Brand
auslöste.
In der Region um die französische Fährstadt Calais irren Hunderte
von Flüchtlingen umher, die über den Ärmelkanal oder durch den nahe
gelegenen Eurotunnel nach Großbritannien gelangen wollen. Die Lage
hat sich verschärft, seit das Rotkreuz-Lager in Sangatte vorzeitig
für Neuankömmlinge geschlossen wurde. (APA)