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Die Ariane-5 blieb aufgrund technischer Probleme am Boden.

Foto: APA/EPA

Evry/Kourou - Rückschlag für die europäische Raumfahrt: Der erste Start einer vergrößerten Ariane-5-Trägerrakete ist in der Nacht auf Freitag an technischen Problemen gescheitert. Wegen einer Fehlermeldung bei der Treibstoffzufuhr wurde der Countdown auf dem Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana kurz vor Zündung der Haupttriebwerke abgebrochen - die Ariane-5-Plus blieb "stehen". Einen neuen Versuch wird es den Betreibern zufolge "frühestens in einigen Tagen" geben.

Nach Angaben der Firma Arianespace hatten sich die Versorgungsarme der oberen Raketen-Stufe nicht wie vorgesehen geöffnet, daraufhin wurde der Countdown in beinahe letzter Sekunde gestoppt. Experten machten sich unmittelbar nach dem gescheiterten Start auf die Suche nach der Ursache. Die mittlere und die obere Raketenstufe sollten nach Angaben von Arianespace geleert werden, die Rakete wird vorübergehend von der Startrampe entfernt.

Zwei Satelliten hätten ins All sollen

Die neue Ariane-5-Version kann rechnerisch bis zu zehn Tonnen Nutzlast oder zwei Satelliten gleichzeitig in den Weltraum bringen. Sie sei "für die absehbare Zukunft der Schlüssel zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit Europas auf dem kommerziellen Raumtransportmarkt", erklärte die Europäische Raumfahrtagentur ESA. Die Rakete hätte am Freitag den Telekommunikationssatelliten Hot Bird TM-7 und den Forschungssatelliten Stentor ins All bringen sollen.

Der teilweise Fehlschlag nährt Zweifel an der Zuverlässigkeit des Ariane-4-Nachfolgemodells, das bereits zwei größere Rückschläge hinnehmen musste. Der Jungfernflug 1996 endete mit einem spektakulären Totalverlust, im Juli vorigen Jahres konnten zwei Satelliten wegen verunreinigter Treibstoffleitungen nicht in der vorgesehenen Umlaufbahn ausgesetzt werden.

Die vergrößerte Version der Ariane-5 soll es den Europäern ermöglichen, praktisch alle auf dem Markt vorhandenen Satelliten paarweise zu starten. Dank ihrer Nutzlastverkleidung mit einem Durchmesser von 5,4 Metern könne sie auch die sperrigsten Satelliten aufnehmen, unterstrich die ESA. (APA/AP/dpa)