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GUENTER R. ARTINGER/APA

Wien - Erster vorweihnachtlicher Shopping-Samstag 2002 - das ist alle Jahr wieder eher Hektik als "stille Zeit". "Einkaufen ist Stress" stand denn auch auf einer Tafel, die drei "Weihnachtsmänner" am Samstag auf der Wiener Mariahilfer Straße präsentierten. Zwei der Rauschebärte dösten in Liegestühlen, als Zeichen der absoluten Konsumverweigerung - denn es war der internationale "Kauf-Nix-Tag", Ausgabe Wien.

Die (Anti-)Weihnachtsmänner schafften es in ihrer passiven Konsumresistenz gerade noch, nahe des Einkaufszentrums Generali Center ein Transparent hochzuhalten, das den vorbeieilenden Shoppern die wenig überraschende Botschaft "Kauf-Nix-Tag ist super" schmackhaft zu machen suchte. Allerdings: Es gab offensichtlich weit mehr Kauf- als Schaulustige...

Der "Kauf-Nix-Tag" hat ursprünglich von Kanada seinen Ausgang genommen und wird schon seit Jahren in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland durchgeführt. Mit originellen Aktionen sollen vor allem auf zentralen Einkaufsstraßen Passanten zum Nachdenken gebracht werden, wozu hemmungsloser Konsum führt. "Die Leute sind ganz glücklich, wenn sie ein Mal hören 'Kauf nix!', wo es sonst überall heißt: Kaufe! Konsumiere! Gehorche!", meint Ronnie Wytek von der "Aktion Kauf-Nix-Tag". In Wien wird der "Kauf-Nix-Tag" nun schon zum fünften Mal begangen.

Die skurrile Aktion hat einen ernsten Hintergrund: 15 Prozent der Weltbevölkerung beanspruchen 79 Prozent aller Reichtümer, während sich die große Mehrheit mit dem Rest bescheiden muss. Wytek: "Daher sollen die Leute zumindest an dem einen Tag ihre Zeit mit dem eigenen Leben statt mit dem Einkaufen verbringen und ihr Portemonnaie eingesteckt lassen." (APA)