Wiener feiern glückliches 2:1 im Horrstadion und liegen bereits 13 Punkte vor den Verfolgern - Hickhack um Trainingsumfang nach dem Spiel - Daum: "Kindergarten hoch zehn"
Redaktion
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Die Austria holte in den 21 Runden der Bundesliga-Herbstsaison 13
Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger, die SV Pasching und Sturm Graz heißen.
Mit dem im Finish noch stark gefährdeten 2:1 (1:0) am Sonntag im Horr-Stadion gegen den GAK
feierten die Wiener ihren 14. Saisonsieg und setzten gleichzeitig der
Erfolgsserie ihres am 4. Oktober gefeuerten Ex-Trainers Walter
Schachner als GAK-Coach ein Ende. Der Steirer war vor diesem 1.
Dezember in sieben Spielen (vier Siege, drei Remis) ungeschlagen
gewesen und hatte die "Schoko"-Tabelle angeführt.
"Ein bisschen glitschig"
Das Match stand dann nach einer "Abtastphase" lange Zeit (vor
allem vor der Pause) im Zeichen der Austria, die durch Paul Scharner
der zwei Mal die Latte traf, ehe der Internationale ("So konnte es ja
nicht weitergehen") mit einem wuchtigen Kopfball in die linke Ecke
nach einer Flanke von Dospel zum 1:0 traf (30.). In den fünf Minuten
vorher hatte Scharner zunächst nach Kopfballvorlage von Rushfeldt aus
kurzer Distanz die Latte getroffen (25.) und zwei Minuten später das
Kunststück geschafft, nach Pass von Helstad alleine vor dem leeren
Tor ebenfalls nur den Querbalken zu "bombardieren". "Es ist ein
bisschen glitschig, das Standbein ist mir weggerutscht", erklärte er
später sein Missgeschick. Rushfeldt wollte da nicht nachstehen und
lenkte den Ball nach Pass von Kvisvik frei vor dem Tor an die rechte
Stange (36.).
GAK im Finish gefährlicher
Nach der Pause kontrollierten die Gastgeber dann zunächst das
Geschehen, kamen auch zu der einen oder anderen Halb-Chance
(Rushfeldt, Wagner, Kvisvik), eine zwingende war aber in dieser Phase
nicht darunter. Der zunächst recht passive GAK, der vor
Seitenwechsel nur durch ein nicht gewertetes, umstrittenes Abseitstor
von Kollmann nach Freistoß von Amerhauser/33.) aufgefallen war, wurde
erst dann gefährlich, als einige Neue (Standfest, Milinkovic,
Dmitrovic) ins Spiel kamen.
Matchball vergeben
Kollmann feuerte in der 77. Minute schon einen Warnschuss ab und
in der 83. Minute fiel das 1:1. Milinkovic köpfelte nach einer Ecke
von Brunmayr aus kurzer Distanz den Ausgleich und die Grazer blieben
am Drücker. Fast aus dem Nichts fiel aber dann doch noch das
Siegestor für die Wiener. Ratajczyk trat einen Ball hoch in den
gegnerischen Strafraum, der sprang nach einem Luftkampf von Rushfeldt
und Hartmann zu Ehmann, von diesem ab und Helstad hatte wenig Mühe,
aus kurzer Distanz zum 2:1 (89.) einzuschießen. Fast hätte der GAK noch
das 2:2 geschafft, Kollmann beförderte den Ball nach Pass von
Brunmayr aber aus kurzer Distanz über das Tor (92.).
Hickhack nach dem Spiel
In der Pressekonferenz nach dem Spiel im Horr-Stadion war nicht
nur das Match ein Thema. Walter Schachner hatte seinen Co-Trainer
Günther Gorenzel, der auch Sportwissenschafter ist, mitgebracht.
Dieser arbeitete mit Schoko schon bei der Austria zusammen und
verließ den Klub erst einige Zeit nach seinem Chef Richtung Graz.
Gorenzel sprach von der Schere zwischen Belastungsfähigkeit der
Mannschaft und Belastungsintensität im Training selbst als Problem,
von im internationalen Maßstab geringeren Richtwerten, die ihm
seinerzeit Christoph Daum gesagt habe, von den nicht top befindlichen
Grundlagen-Ausdauerwerten, die im Winter korrigiert werden sollten.
Beim GAK hätte man schon in sechs Wochen Rückstände aufgeholt.
Niveaufrage
Daum reagierte heftig. "Ich erlebe hier ein Novum. Diese Aussagen
will ich gar nicht kommentieren, weder den Ablauf noch den Inhalt.
Das ist ein Kindergarten hoch zehn, da mache ich nicht mit. Das
macht man nicht unter Trainerkollegen", meinte der Deutsche.
Schachner wiederum schoss eine Breitseite gegen einen gewissen
Sportdirektor ab, auf dessen Niveau er sich nicht begeben wollte.
Peter Svetits - bei der PK nicht dabei - meinte wiederum, er
verstehe zwar, dass Schachner enttäuscht wäre, aber dieser könne sich
gar nicht auf sein Niveau hinunter begeben, weil seines doch über
dem des Trainers läge.
(APA)
Austria Wien - Grazer AK 2:1 (1:0). Horr-Stadion, 7.468, Plautz
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