Bild nicht mehr verfügbar.

Ex-Austria-Trainer Walter Schachner (li) mit seinem Nachfolger Christoph Daum.

Foto: APA/ Artinger
Die Austria holte in den 21 Runden der Bundesliga-Herbstsaison 13 Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger, die SV Pasching und Sturm Graz heißen. Mit dem im Finish noch stark gefährdeten 2:1 (1:0) am Sonntag im Horr-Stadion gegen den GAK feierten die Wiener ihren 14. Saisonsieg und setzten gleichzeitig der Erfolgsserie ihres am 4. Oktober gefeuerten Ex-Trainers Walter Schachner als GAK-Coach ein Ende. Der Steirer war vor diesem 1. Dezember in sieben Spielen (vier Siege, drei Remis) ungeschlagen gewesen und hatte die "Schoko"-Tabelle angeführt. "Ein bisschen glitschig" Das Match stand dann nach einer "Abtastphase" lange Zeit (vor allem vor der Pause) im Zeichen der Austria, die durch Paul Scharner der zwei Mal die Latte traf, ehe der Internationale ("So konnte es ja nicht weitergehen") mit einem wuchtigen Kopfball in die linke Ecke nach einer Flanke von Dospel zum 1:0 traf (30.). In den fünf Minuten vorher hatte Scharner zunächst nach Kopfballvorlage von Rushfeldt aus kurzer Distanz die Latte getroffen (25.) und zwei Minuten später das Kunststück geschafft, nach Pass von Helstad alleine vor dem leeren Tor ebenfalls nur den Querbalken zu "bombardieren". "Es ist ein bisschen glitschig, das Standbein ist mir weggerutscht", erklärte er später sein Missgeschick. Rushfeldt wollte da nicht nachstehen und lenkte den Ball nach Pass von Kvisvik frei vor dem Tor an die rechte Stange (36.). GAK im Finish gefährlicher Nach der Pause kontrollierten die Gastgeber dann zunächst das Geschehen, kamen auch zu der einen oder anderen Halb-Chance (Rushfeldt, Wagner, Kvisvik), eine zwingende war aber in dieser Phase nicht darunter. Der zunächst recht passive GAK, der vor Seitenwechsel nur durch ein nicht gewertetes, umstrittenes Abseitstor von Kollmann nach Freistoß von Amerhauser/33.) aufgefallen war, wurde erst dann gefährlich, als einige Neue (Standfest, Milinkovic, Dmitrovic) ins Spiel kamen. Matchball vergeben Kollmann feuerte in der 77. Minute schon einen Warnschuss ab und in der 83. Minute fiel das 1:1. Milinkovic köpfelte nach einer Ecke von Brunmayr aus kurzer Distanz den Ausgleich und die Grazer blieben am Drücker. Fast aus dem Nichts fiel aber dann doch noch das Siegestor für die Wiener. Ratajczyk trat einen Ball hoch in den gegnerischen Strafraum, der sprang nach einem Luftkampf von Rushfeldt und Hartmann zu Ehmann, von diesem ab und Helstad hatte wenig Mühe, aus kurzer Distanz zum 2:1 (89.) einzuschießen. Fast hätte der GAK noch das 2:2 geschafft, Kollmann beförderte den Ball nach Pass von Brunmayr aber aus kurzer Distanz über das Tor (92.). Hickhack nach dem Spiel In der Pressekonferenz nach dem Spiel im Horr-Stadion war nicht nur das Match ein Thema. Walter Schachner hatte seinen Co-Trainer Günther Gorenzel, der auch Sportwissenschafter ist, mitgebracht. Dieser arbeitete mit Schoko schon bei der Austria zusammen und verließ den Klub erst einige Zeit nach seinem Chef Richtung Graz. Gorenzel sprach von der Schere zwischen Belastungsfähigkeit der Mannschaft und Belastungsintensität im Training selbst als Problem, von im internationalen Maßstab geringeren Richtwerten, die ihm seinerzeit Christoph Daum gesagt habe, von den nicht top befindlichen Grundlagen-Ausdauerwerten, die im Winter korrigiert werden sollten. Beim GAK hätte man schon in sechs Wochen Rückstände aufgeholt. Niveaufrage Daum reagierte heftig. "Ich erlebe hier ein Novum. Diese Aussagen will ich gar nicht kommentieren, weder den Ablauf noch den Inhalt. Das ist ein Kindergarten hoch zehn, da mache ich nicht mit. Das macht man nicht unter Trainerkollegen", meinte der Deutsche. Schachner wiederum schoss eine Breitseite gegen einen gewissen Sportdirektor ab, auf dessen Niveau er sich nicht begeben wollte. Peter Svetits - bei der PK nicht dabei - meinte wiederum, er verstehe zwar, dass Schachner enttäuscht wäre, aber dieser könne sich gar nicht auf sein Niveau hinunter begeben, weil seines doch über dem des Trainers läge. (APA)
  • Austria Wien - Grazer AK 2:1 (1:0). Horr-Stadion, 7.468, Plautz

    Torfolge:
    1:0 (30.) Scharner (Kopf)
    1:1 (83.) Milinkovic (Kopf)
    2:1 (89.) Helstad

    Austria: Mandl - Martin Hiden (46. Akoto), Ratajczyk, Dospel - Scharner, Flögel, M. Wagner, Kvisvik (90. Hasek), Janocko - Helstad, Rushfeldt

    GAK: Almer - Pötscher, Ehmann, Tokic, Hartmann - Ramusch, Ceh (59. Standfest), Bazina (69. Milinkovic), Aufhauser (77. Dmitrovic) - Kollmann, Brunmayr

    Gelbe Karten: Pötscher, Kollmann, Milinkovic