Mensch
Clinton mahnt größere Unterstützung für Aids-Opfer an
Der Ex-US-Präsident fordert mehr Druck auf Pharmaindustrie
New York - Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat
anläßlich des Welt-Aids-Tages am Sonntag größere Bemühungen zur
Behandlung von Opfern der Immunschwächekrankheit gefordert. 95
Prozent aller Aids-Kranken weltweit müssten ohne Behandlung
auskommen, schrieb Clinton in einem Artikel der "New York Times".
Prävention und Aufklärung allein reichten nicht aus, um die Krankheit
zu bekämpfen. Clinton leitet gemeinsam mit dem früheren Präsidenten
Südafrikas, Nelson Mandela, eine internationale Aids-Hilfegruppe. "Wenn die Medizin Aids von einem Todesurteil in eine chronische
Krankheit umwandeln und die Übertragung von Mutter zu Kind reduzieren
kann, wird die Vorenthaltung von Behandlung künftigen Historikern als
mittelalterlich erscheinen - so wie der Aderlass", schrieb Clinton.
In den Entwicklungsländern seien annähernd sechs Millionen
Aids-Kranke ohne Behandlung. Die erforderlichen Medikamente seien
teuer und könnten von den Betroffenen in den ärmsten Ländern nicht
bezahlt werden. Clinton appellierte an die Regierungen, die
Pharmaindustrie zu drängen, Arzneimittel zu erschwinglichen Preisen
bereitzustellen, um so Betroffenen zu helfen. (APA/Reuters)