Innsbruck - Wenige Tage vor dem dritten Jahrestag des Bergisel-Unglücks, bei dem am 4. Dezember 1999 bei einer Massenpanik nach einem Snowboard-Spektakel fünf Menschen zu Tode gedrückt und fünf weitere schwerst verletzt worden waren, steht nun eine Einigung über Schadenersatzzahlungen bevor. Es sei vorerst aber noch unklar, wann die Verhandlungen zwischen Land Tirol, der Stadt Innsbruck und deren Versicherung tatsächlich abgeschlossen sein werden, sagte am Sonntag der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa.Wie berichtet, hat am 11. November am Innsbrucker Landesgericht diesbezüglich ein Zivilverfahren stattgefunden. Sowohl die Stadt Innsbruck als auch das Land Tirol müssten für die finanzielle Unterstützung der fünf Opfer, die vermutlich auf lebenslange Hilfe angewiesen sein werden, aufkommen, hatte der Rechtsspruch gelautet. Die beiden beklagten Parteien hatten unmittelbar danach Berufung angemeldet. "Ich werde alles versuchen, dass alle die notwendige Hilfe bekommen", sagte van Staa. Es gehe darum, "mit den Betroffenen Einigkeit zu erzielen und deren langfristige finanzielle Absicherung sicherzustellen". Um welche Schadenersatzsumme es sich handle, wollte der Landeshauptmann nicht sagen. Darüber sei "strengstes Stillschweigen" vereinbart worden, vor einer endgültigen Lösung "sage ich nichts". Das Gericht habe ja schließlich auch nichts über die Höhe gesagt, meinte van Staa. Notwendig sei aber ein Regierungsbeschluss und vermutlich auch ein Beschluss des Landtages wegen möglicher Budgetüberschreitung. Den Gang vor das Höchstgericht wollte der Landeschef vorerst aber noch nicht ausschließen. Sollte es so weit kommen, würden aber nicht "die Kinder, sondern die Gebietskörperschaften" Prozessparteien sein, da ja geklärt werden müsse, wer für das Unglück verantwortlich sei. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2002)