Die Hersteller von Kartoffelchips haben nach eigenen Angaben mit neuen Verfahren den Acrylamid-Gehalt in ihren Produkten um durchschnittlich 15 Prozent gesenkt. Nun liege der Anteil des Krebs erregenden Stoffes an einem Kilogramm Kartoffelchips im Mittel nur noch bei 600 Mikrogramm, berichtete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie am Dienstag in Bonn. Zuvor hatten Lebensmittelchemiker Höchstwerte von fast 2.500 Mikrogramm gemessen."Minimierungskonzept" "Wir haben das Problem von Beginn an sehr ernst genommen und intensiv an der Erforschung der Acrylamid-Entstehung gearbeitet", sagte Werner Wolf, Vorsitzender der Fachsparte Knabberartikel des Bundesverbandes. Im Dialog mit Behörden, Politik und Wissenschaft seien Erkenntnisse erarbeitet worden, die zur Senkung des Acrylamids notwendig seien. Wolf betonte, die Chips-Hersteller unterstützten das so genannte Minimierungskonzept der Bundesregierung auf breiter Front und würden weiterhin alles tun, um die Werte zu senken. Zwischenbilanz Das Verbraucherschutzministerium will in Berlin eine Zwischenbilanz seiner Nachforschungen zu Acrylamid vorstellen. Unter anderem soll über erste Ergebnisse der Untersuchung von rund 1.000 Lebensmittelproben berichtet werden. Experten wollen zudem auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse neue Hinweise zur Vorbeugung von Acrylamid im heimischen Haushalt und in der Industrie geben. Änderung des Herstellungsverfahrens Die Bundesregierung hatte im Sommer ein deutschlandweites Überwachungs- und Minimierungsprogramm zum Schutz vor Acrylamid angeordnet. Bei besonders hohen Werten soll künftig das Herstellungsverfahren geändert werden. Zugleich sind neue Studien zur Gefährlichkeit des Stoffes geplant. Dass von der Substanz ein Krebsrisiko für den Menschen ausgeht, gilt als unbestritten. Bei Ratten hat Acrylamid Krebs ausgelöst. Doch wie groß die Gefahr für den Menschen tatsächlich ist, müssen erst noch umfangreiche Forschungen zeigen. (APA/AP)