Telekom
Vivendi hat Kampf mit Vodafone um Cegetel für sich entschieden
Gegen Offensive des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone
Der hochverschuldete Medienkonzern Vivendi
Universal hat den Kampf mit der britischen Vodafone um die
Telefongesellschaft Cegetel für sich entschieden. Vivendi Universal
werde den 26-prozentigen Anteil der British Telecom an Cegetel für
vier Milliarden Euro übernehmen, hieß es am Dienstag in Paris nach
einer Sitzung des Verwaltungsrates.Vorkaufsrecht
Damit hat Vivendi von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und
kann so die Offensive des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone
zurückweisen, der seinerseits die 15 Prozent Cegetel-Anteile der
amerikanischen Gruppe SBC Communications übernimmt.
Der Vivendi-Anteil an seiner Filiale Cegetel steigt so von 44 auf
70 Prozent. Der Anteil an dem von Cegetel kontrollierten zweitgrößten
französischen Mobilfunkanbieter SFR steigt von 35 auf 56 Prozent. Das
hochprofitable Unternehmen SFR kann Vivendi Universal bei der
Überwindung seiner Liquiditätskrise helfen. In diesem Jahr sollen auf
diese Weise 1,2 Milliarden Euro in die leeren Vivendi-Kassen fließen.
"Dies ist die erste gute Nachricht nach langer Zeit"
"Dies ist die erste gute Nachricht nach langer Zeit", sagte ein
Betriebsrats-Sprecher von Vivendi Universal. Vodafone, mit 15 Prozent
an Cegetel beteiligt, wollte mit der Übernahme sein europaweites
Mobilfunknetz mit Frankreich komplettieren. Bereits Ende Oktober
hatte Vivendi ein Übernahmeangebot von Vodafone für die 44 Prozent
Anteile von Vivendi an Cegetel in Höhe von 6,77 Milliarden Euro mit
der Begründung abgelehnt, es entspreche nicht dem Wert von Cegetel.
Vivendi Universal will bis Ende 2004 seine Schulden auf unter acht
Milliarden Euro drücken und bis dahin Firmenanteile im Wert von 16
Milliarden Euro verkaufen, wozu auch die Umweltsparte Vivendi
Environnement gehört.(APA/dpa)