Wie derStandard.at berichtete, wurden dem "Haus der Heimat" im dritten Wiener Gemeindebezirk, das laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands seit 1997 zu einem der "zentralen Veranstaltungsorte von Vorträgen mit Rechtsextremisten aus dem In- und Ausland" geworden ist und in dem vor kurzem der Gründer und ehemalige Vorsitzende der rechtsextremen deutschen Republikaner, Franz Schönhuber, auftrat, von der schwarz-blauen Regierung beträchtliche Subventionen zugesagt. Laut der kommenden Ausgabe der Wiener Stadtzeitung "Falter" wird das "Haus der Heimat" auch von der Stadt Wien subventioniert: Rund 650.000 Euro schieße die Stadt zu den vier Millionen des Bundes zu. Am vergangenen Donnerstag habe die in Wien allein regierende SPÖ den entsprechenden Akt mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ im Kulturausschuss des Gemeindesrats abgesegnet. "Das ist einfach grauslich", empört sich Marie Ringler im "Falter", Kultursprecherin der Wiener Grünen: "Da bemühen sich Künstler wochenlang, um auch nur einen Termin beim Kulturstadtrat zu bekommen, und dann macht er für das Haus der Heimat solche Summen locker. Das ist eine Bankrotterklärung." Zum Vergleich: Dem Institut für Geschichte der Juden in Österreich wurde im selben Ausschuss eine Subvention von 18.000 Euro genehmigt. Dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, das mit finanziellen Problemen kämpft, zahlt die Stadt heuer 254.400 Euro. Auch die Mehrzahl der Kulturinitiativen muss mit deutlich weniger Kohle auskommen als das "Haus der Heimat". SP-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny fühlt sich für die Causa aber nur formal zuständig. Die Subvention werde über das Kulturressort nur abgewickelt, so seine Auskunft, beschlossen wurde sie zuvor in der Landeshauptleutekonferenz. Dort hatte Bürgermeister Michael Häupl im März 2002 seinen Anteil zum Länderbeitrag von insgesamt 3,27 Millionen Euro zugesagt – unter der Voraussetzung, dass der Bund seine vier Millionen auch noch draufzahlt. Begründung aus dem Büro des Bürgermeisters laut "Falter": Es habe eine Verknüpfung mit Beschlüssen zugunsten der Restitution an NS-Opfern gegeben. (red)