Literatur
Fred Wander erhält Theodor Kramer Preis
Für Schreiben im Widerstand und im Exil
Wien - Der Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil geht an den Wiener Autor Fred Wander, entschied der
Vorstand der Theodor Kramer Gesellschaft
.
Der Preis ist - mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der
Kunstsektion des Bundeskanzleramtes - mit 7.300 Euro dotiert und
wird am 25. April 2003 verliehen. Erste Preisträgerin war 2001 Stella
Rotenberg, 2002 ging die Auszeichnung an Alfredo Bauer und Fritz
Kalmar. Von 6.- 8. Dezember findet im
Literaturhaus Wien eine Tagung zu Leben und Werk des Autors statt,
der am 5. Jänner seinen 86. Geburtstag feiern wird.
Die Flucht vor den Nazis, die "Vergegenwärtigung der
Todeserfahrungen" in den Konzentrationslagern Auschwitz und
Buchenwald sowie das Werden und Scheitern der DDR sind die zentralen
Themen des Autors. Schon früh hatte der als Fritz Rosenblatt in Wien
geborene Sohn armer jüdischer Eltern Not und Entbehrung kennen
gelernt. 1938 floh er nach Frankreich, wo er sich als Pferdeknecht,
Diener und Anstreicher durchschlug. 1942 nach Deutschland deportiert,
durchlebte er das Grauen der KZ, in denen seine Eltern und seine
Schwester umkamen. Im Österreich der Nachkriegszeit startete Wander
als Reporter und Fotograf, doch seine wahre Berufung wurde 1955 durch
einen Literaturlehrgang in Leipzig geweckt.
Aus ursprünglicher Bewunderung für den "ersten deutschen Arbeiter-
und Bauernstaat" verlegte er seinen Wohnsitz 1958 in die DDR.
Gemeinsam mit seiner Frau Maxie (Elfriede Brunner) machte er sich
einen Namen als Dramatiker, Erzähler, Jugendbuchautor und
Feuilletonist. Nach dem Tod seiner Gattin, der ihn in eine tiefe
Lebenskrise stürzte, kehrte er 1983 nach Wien zurück. Hier entstanden
der Roman "Hotel Baalbek" (1991) und die Autobiografie "Das gute
Leben" (1996).
(APA)