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Foto: dpa/dpaweb/Düren

Der als Raubein und Privatdetektiv "Peter Strohm" bekannt gewordene Schauspieler Klaus Löwitsch ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 66 Jahren in der Münchner Schreiber-Klinik, wie die Krankenhausverwaltung bestätigte. Löwitsch, der auch in Fassbinder-Filmen und auf der Theaterbühne als Charakterdarsteller brillierte, litt nach Angaben von "Bunte.T-Online" an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Seine Frau Helga sagte der "Bild-Zeitung": "Mein Mann ist friedlich eingeschlafen. Er konnte die letzten drei Tage kaum noch sprechen." Der Schauspieler hat seine Erkrankung den Angaben zufolge bewusst geheim gehalten. "Er wollte nicht über seine Krankheit reden", berichtete seine Frau. "Er unterzog sich einer Chemotherapie, zum Schluss bekam er Infusionen."

"Der deutsche James Bond"

Als Action-Star hatte der "deutsche James Bond" ein Millionenpublikum begeistert. Wo Fäuste flogen und Autos explodierten, war Löwitsch dabei. Auch nachdem er seine Paraderolle des bärbeißigen Privatdetektivs Peter Strohm an den Nagel gehängt hat, blieb der Schauspieler seinem Image als "Macho der Nation" treu. Einer seiner letzten Filme war der Action-Thriller "Feindliche Übernahme - Althan.com" mit Desiree Nosbusch und Thomas Kretschmann.

Die Rolle des hartgesottenen Verbrecherjägers machte Löwitsch berühmt. Sieben Jahre lang jagte er als Peter Strohm in der ARD Gangster, bis er 1996 endgültig ausstieg, weil er die Serie "zu oberflächlich" fand. Denn der an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst ausgebildete Tänzer konnte auch anders. Im Fernsehen machte er sich zunächst mit Literaturverfilmungen wie Horvaths "Italienische Nacht" sowie Kafkas "Amerika oder der Verschollene" einen Namen.

Adolf-Grimme-Preis

1998 erhielt Löwitsch für seine Darstellung in dem Gerichtsdrama "Das Urteil" von Oliver Hirschbiegel den Adolf-Grimme-Preis. Im gleichen Jahr nahm er den Bayerischen Fernsehpreis für hervorragende künstlerische Leistungen entgegen.

Der Schauspieler mit der rauen Stimme hatte seinem Freund und Förderer Rainer Werner Fassbinder, wie er selbst einmal sagte, viel zu verdanken. Löwitsch, der nach Alkoholproblemen und zweitklassigen Filmen in einer persönlichen und beruflichen Krise steckte, lernte den Regisseur Anfang der siebziger Jahre kennen.

Das Regie-Genie Fassbinder erkannte, dass Löwitsch mehr bieten konnte als nur "den Bösewicht vom Dienst" und begann seinen Freund zu fördern. Filme wie "Der Händler der vier Jahreszeiten", "Welt am Draht" oder "Die Ehe der Maria Braun" waren das Ergebnis dieser sehr erfolgreichen Zusammenarbeit, die Löwitsch als vielschichtigen Charakterschauspieler etablierte. Zuletzt konnte der Absolvent des Wiener Max-Reinhardt-Seminars, der in Wien, Konstanz, Köln, Hamburg, Zürich und München auf der Bühne, auf mehr als 300 Film- und Fernsehrollen zurückblicken. (APA/dpa/AFP)