Rollen bei Rainer Werner Fassbinder profilierten den als TV-Ermittler "Peter Strohm" bekannten Schauspieler
Redaktion
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München - Der Schauspieler Klaus Löwitsch, der in den letzten Jahren vor allem durch die TV-Serien "Peter Strohm" und "Zorc -
Mann ohne Grenzen" bekannt war, starb am Dienstag 66-jährig in einer
Münchner Klinik an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Der an der Wiener Akademie
für Musik und darstellende Kunst als Tänzer Ausgebildete hatte seinem Freund und
Förderer Rainer Werner Fassbinder nach eigenen Angaben viel zu
verdanken. Löwitsch, der nach Alkoholproblemen und zweitklassigen
Filmen in einer persönlichen und beruflichen Krise steckte, lernte
Fassbinder Anfang der 70er Jahre kennen. Filme wie "Der Händler der vier
Jahreszeiten", "Welt am Draht" oder "Die Ehe der Maria Braun" waren
das Ergebnis dieser Zusammenarbeit, die Löwitsch als mehrschichtigen
Charakterschauspieler etablierte.
Im Fernsehen hatte er sich zunächst mit Literaturverfilmungen wie
Horvaths "Italienische Nacht" sowie Kafkas "Amerika oder der
Verschollene" einen Namen gemacht. 1998 erhielt Löwitsch für seine
Darstellung in dem Gerichtsdrama "Das Urteil" von Oliver Hirschbiegel
den Adolf-Grimme-Preis. Im gleichen Jahr nahm er den Bayerischen
Fernsehpreis für hervorragende künstlerische Leistungen entgegen.
Macho-Ruf gepflegt
In seinen vielen Krimirollen und auch in seinen öffentlichen Statements und Interviews pflegte der Schauspieler das
Image eines oft raubeinigen Einzelgängers und Machos - egal, ob
er gerade den Guten oder den Bösen spielte. Neben "Peter Strohm"
war Löwitsch in vielen Folgen beliebter Krimiserien wie "Tatort"
oder "Der Alte" zu sehen. Weitere Hauptrollen besetzte er im
"Detektivbüro Roth", im "Hafendetektiv" und der Serie "Zorc -
Mann ohne Grenzen".
Löwitsch hatte sich im vergangenen Jahr aus dem Fernsehgeschäft
zurückgezogen, doch erst vor wenigen Tagen sein Comeback
angekündigt. In einem am 25. November erschienenen Interview sagte er: "Ich will wieder ins Fernsehen, denn
ich liebe meinen Beruf und habe neue Kraft."
Löwitsch' Rückzug
war ein mit großem
Medieninteresse verfolgter Prozess vorausgegangen. Der
Schauspieler war im Juni 2001 wegen fahrlässigen Vollrausches zu
einer Geldstrafe verurteilt worden, nachdem er eine Frau
geschlagen und angegriffen haben soll.
(APA/Reuters)
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