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Klaus Löwitsch 1992

Foto: APA/dpa/Istvan Bajzat
München - Der Schauspieler Klaus Löwitsch, der in den letzten Jahren vor allem durch die TV-Serien "Peter Strohm" und "Zorc - Mann ohne Grenzen" bekannt war, starb am Dienstag 66-jährig in einer Münchner Klinik an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst als Tänzer Ausgebildete hatte seinem Freund und Förderer Rainer Werner Fassbinder nach eigenen Angaben viel zu verdanken. Löwitsch, der nach Alkoholproblemen und zweitklassigen Filmen in einer persönlichen und beruflichen Krise steckte, lernte Fassbinder Anfang der 70er Jahre kennen. Filme wie "Der Händler der vier Jahreszeiten", "Welt am Draht" oder "Die Ehe der Maria Braun" waren das Ergebnis dieser Zusammenarbeit, die Löwitsch als mehrschichtigen Charakterschauspieler etablierte. Im Fernsehen hatte er sich zunächst mit Literaturverfilmungen wie Horvaths "Italienische Nacht" sowie Kafkas "Amerika oder der Verschollene" einen Namen gemacht. 1998 erhielt Löwitsch für seine Darstellung in dem Gerichtsdrama "Das Urteil" von Oliver Hirschbiegel den Adolf-Grimme-Preis. Im gleichen Jahr nahm er den Bayerischen Fernsehpreis für hervorragende künstlerische Leistungen entgegen. Macho-Ruf gepflegt In seinen vielen Krimirollen und auch in seinen öffentlichen Statements und Interviews pflegte der Schauspieler das Image eines oft raubeinigen Einzelgängers und Machos - egal, ob er gerade den Guten oder den Bösen spielte. Neben "Peter Strohm" war Löwitsch in vielen Folgen beliebter Krimiserien wie "Tatort" oder "Der Alte" zu sehen. Weitere Hauptrollen besetzte er im "Detektivbüro Roth", im "Hafendetektiv" und der Serie "Zorc - Mann ohne Grenzen". Löwitsch hatte sich im vergangenen Jahr aus dem Fernsehgeschäft zurückgezogen, doch erst vor wenigen Tagen sein Comeback angekündigt. In einem am 25. November erschienenen Interview sagte er: "Ich will wieder ins Fernsehen, denn ich liebe meinen Beruf und habe neue Kraft." Löwitsch' Rückzug war ein mit großem Medieninteresse verfolgter Prozess vorausgegangen. Der Schauspieler war im Juni 2001 wegen fahrlässigen Vollrausches zu einer Geldstrafe verurteilt worden, nachdem er eine Frau geschlagen und angegriffen haben soll. (APA/Reuters)