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In den Niederlanden wurden in Ikea-Filialen zwei Bomben gefunden, bei der Entschärfung zwei Beamte verletzt. Zehn Filialen wurden geschlossen. Auch in der Nachrichtenagentur ANP ging eine Bombendrohung ein.

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Alle niederländischen Ikea-Filialen bleiben sicherheitshalber geschlossen

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Entschärfungsdienst vor Ort

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Polizeibeamte vor einer Ikea-Filiale in Eindhoven

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Amsterdam/Den Haag/Wien - In drei niederländischen Ikea-Filialen (Amsterdam, Sliedrecht bei Rotterdam und Utrecht) sind am Dienstagabend und am Mittwoch nach einer Bombendrohung Sprengsätze gefunden und entschärft worden. Zwei Polizisten wurden dabei verletzt.

Eine Verbindung zum Terrorismus, im Speziellen zum laufenden ersten Prozess gegen mögliche Al-Qa'ida-Mitglieder in Rotterdam, wurde zunächst ausgeschlossen: "Wir glauben nicht an einen terroristischen Zusammenhang", sagte ein Amsterdamer Polizeisprecher.

Geldforderung

Der schwedische Botschafter in Den Haag, Björn Skala, sagte am Mittwochvormittag im Rundfunk, die Möbelhauskette habe am Dienstag "Drohbriefe von einer unbekannten Person" erhalten. Darin sei angedeutet worden, dass Bomben in Ikea-Filialen deponiert worden seien. Deutlicher wurde wenig später Gabi Vyskocil, die Sprecherin von Ikea Österreich: "Es ist ein Erpresserschreiben aufgetaucht. Darin geht es um eine klare Geldforderung", erklärte sie die Informationen, die sie aus der Zentrale bekommen hatte.

Alle zehn Ikea-Filialen in den Niederlanden blieben am Mittwoch zunächst geschlossen. Nach Angaben des Unternehmens gab es Hinweise auf weitere Anschläge. Über Hintergrund und Motiv der Anschläge gab es zunächst keine Informationen. Die Polizei verfolge eine konkrete Spur, über die man im Interesse der Ermittlungen noch keine genaueren Angaben machen könne, hieß es.

Auch bei der am Mittwoch in der niederländischen Nach-richtenagentur ANP (Alge- meen Nederlands Persbureau) eingegangenen Bombendrohung blieb vorerst unklar, wer dafür verantwortlich sein könnte. Die mehr als 100 Mitarbeiter der ANP-Zentrale in Rijswijk bei Den Haag mussten in der Früh ihre Arbeitsplätze räumen. Sprengstoff-experten durchsuchten die Zentrale - ohne eine Bombe zu finden.

"De Telegraaf": Erster Drohbrief bereits im September

Nach Angaben der Zeitung "De Telegraaf" sei bereits im September ein erster Drohbrief eingegangen, in dem die Zahlung von mehreren Millionen Euro verlangt worden sei. Dies berichtete das Blatt am Donnerstag. Sprecher der Polizei lehnten am Donnerstag jede Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht ab, der keine Quellen für die Information nennt.

Nach Darstellung des "Telegraaf" habe das Möbelunternehmen im Oktober mehrere Erinnerungen an frühere Zahlungsaufforderungen erhalten. Im jüngsten Erpresserschreiben sei gewarnt worden: "Beim nächsten Mal ist schwer was los. Dann gibt es keine Vorankündigung mehr, und es werden Menschen zu Schaden kommen." (APA, dpa, AP, DER STANDARD Printausgabe 5.12.2002)