Linz - Der Konflikt bei der Welser Polizei rund um die Kripo-Chefin eskaliert: Die Juristin, die sich als Frau diskriminiert fühlt und deswegen am Montag in die Öffentlichkeit gegangen war, wurde jetzt ins Strafamt versetzt. Sie spricht von "Schikane". Der Welser Polizeidirektor weist das zurück.Hintergrund Elfriede Kitzmantel, bisher Leiterin der kriminalpolizeilichen Abteilung, hatte - als dienstälteste Abteilungschefin - damit gerechnet, stellvertretende Polizeidirektorin zu werden. Dies geschah nicht, ein an Dienstjahren wesentlich jüngerer Jurist wurde Vize-Polizeichef in Wels. Kitzmantel sieht darin eine Diskriminierung von ihr als Frau, sie schaltete auch die Gleichbehandlungskommission ein. Und in ihrem öffentlichen Brief vom Montag stellte Kitzmantel fest, sie habe sich an die Öffentlichkeit gewandt, damit bekannt werde, "welchen Charakter die Vorgesetzten im Bereich der Welser Polizei haben". Seitens der Welser Polizei wurde dazu am Montag festgestellt, die Entscheidung habe "nichts mit dem Geschlecht" zu tun, vielmehr sei die Funktion des stellvertretenden Polizeichefs mit der Neubesetzung des Leiters der verwaltungspolizeilichen Abteilung verbunden gewesen. Dafür habe sich Kitzmantel nicht beworben, daher habe sie auch nicht stellvertretender Polizeidirektor werden können. Am Mittwoch teilte Kitzmantel in einer neuerlichen Aussendung an die Medien mit, dass sie mit Wirkung vom 5. Dezember durch den Welser Polizeidirektor in das Strafamt versetzt worden sei. Sie sehe darin "nur eine Schikane gegen mich", so Kitzmantel. Sie werde die Versetzung dienstrechtlich prüfen lassen, kündigte die nunmehrige Ex-Kripo-Chefin an. Der Welser Polizeidirektor Johann Rudlstorfer wies die Aussage, es handle sich um eine Schikane, entschieden zurück. Kitzmantel sei als Kripochefin auch Pressesprecherin der Welser Polizei gewesen. "Nach ihrer zwar privat, aber vom Behördenfax verschickten Aussendung, die noch dazu die Unwahrheit enthielt, habe ich Frau Dr. Kitzmantel von der Funktion des Pressesprechers abgezogen, damit kann sie auch nicht mehr Kripochefin sein". Die Versetzung ins Strafamt bedeute aber keine Schlechterstellung, "es ist ein gleichwertiger und gleich bezahlter Posten", so Rudlstorfer, "dort kann sie jetzt zeigen, wie gut sie ist." (APA)