Wien - Die Einkaufszentren sind neuerlich die Sieger im Wettbewerb der Standorte. Wie aus dem aktuellen Standort-Index von Standort+Markt hervorgeht, erweisen sich die Linzer Plus City vor dem Donauzentrum und der SCN als die sich am besten entwickelnden Plätze für Geschäftsansiedlungen. Geschäftsstraßen wie etwa die Wiener Mariahilfer Straße legten ebenfalls neuerlich zu, weniger gute Lagen verloren dagegen weiter an Attraktivität. Den Stadtvätern rät Standort+Markt-Chef Hannes Lindner, so schnell wie möglich Zufahrts- und Parkmöglichkeiten zu den Innenstädten zu lösen. "Wer diese Probleme am schnellsten in den Griff bekommt, wird profitieren", betont Lindner. Im jüngsten Standortindex haben sich die Bewertungen der Zentren der meisten Landeshauptstädte stabilisiert. Gemeinsam mit den Shopping-Centern an den Stadträndern haben die Landes-Metropolen zuletzt auch wieder stärker zugelegt als die kleineren Geschwister in den Bezirken. Innerörtliche Konkurrenz der Bezirkshauptstädte "Die Bezirkshauptstädte haben die Phase der Emanzipation hinter sich, jetzt beginnt die innerörtliche Konkurrenz", beschreibt Lindner die Entwicklung, die sich in den vergangenen zehn Jahren abgezeichnet habe. Reine Bedarfskäufe werden weiter in der Nähe erledigt, für das richtige Shopping-Erlebnis fahre man dagegen in die Landeshauptstadt und das nächste große Einkaufszentrum. Die wichtigsten Kriterien seien künftig Auswahl und Erreichbarkeit. Außerdem zähle weiter das Motto: "Wer am lautesten brüllt, gewinnt", weiß der Standort-Experte. Bei den Einkaufszentren machten sich im Nachhinein Um- und Zubauten bezahlt, wenn auch die Standorte während der konkreten Bauphase zurückfallen. Nach dem Abschluss werde dies meist mehr als aufgeholt, so Lindner. Einkaufsstraßen profitieren von innerstädtischen Einkaufszentren Die Einkaufsstraßen profitieren laut Lindner stark von integrierten innerstädtischen Einkaufszentren. Ohne diese seien die Standortbewertungen viel schlechter. Entsprechend wichtig wäre laut Lindner für die Landstraße Hauptstraße der Umbau von Wien Mitte. Schlusslicht im Standortwettbewerb sind weiterhin früher beliebte Einkaufsstraßen wie die Grazer Annenstraße, die Floridsdorfer - oder auch die Thaliastraße. Geschäfte für Bedarfsdeckung seien dort gut aufgehoben, für einen Einkaufsbummel würden diese Straßen jedoch kaum mehr genützt.(APA)