Wien/Linz - Die Hopfen & Malz Holding, über die die vier Familien Beurle, Kretz, Falkensammer und Büche den größten österreichischen Getränkekonzern, die Brau Beteiligungs AG (BBAG), kontrollieren, hat die künftige vereinfachte Unternehmensstruktur fixiert. BBAG-Sprecher Michael Dickstein bestätigte am Donnerstag Berichte von "Presse" und "Oberösterreichischen Nachrichten". Beschlossen wurde, die verschachtelte Holding-Konstruktion zu Gunsten einer einzigen Dachholding aufzuheben. Die vom Kapitalmarkt lang ersehnte übersichtliche Konzernstruktur soll laut Dickstein im ersten Halbjahr 2003 vollzogen werden. Mit der Vereinfachung wäre der Weg frei für die zuletzt von BBAG-Chef Karl Büche präferierte Hereinnahme eines Partners. Eine einzige Holding soll entstehen Wie berichtet sollen alle fünf Eigentümer-Holdings der BBAG (Brauerei Schwechat AG, Brau Holding, Getränke Holding, St. Georg AG und Hopfen & Malz), die bei diversen Expansionsschritten der Gruppe im Lauf der Zeit entstanden sind, durch eine einzige Holding ersetzt werden. In dieser werden die rund 600 Aktionäre der Familien Beurle, Kretz, Falkensammer, Büche und Mautner Markhof vertreten sein. Bei der St. Georg AG, in der die Familie Mautner Markhof repräsentiert ist, steht der Beschluss über die Verschmelzung mit der Hopfen & Malz und die Übertragung auf die geplante neue Holding wie bereits angekündigt in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 12. Dezember an. Schwechat AG soll von der Börse In einem weiteren Schritt soll die BBAG-Mutter Brauerei Schwechat AG, deren Streubesitz bei rund 4 Prozent liegt, von der Börse genommen werden. Bei der Brauerei Schwechat hat sich die deutsche Oetker/Radeberger-Gruppe vor wenigen Wochen von ihrer Sperrminorität von 27,2 Prozent getrennt. Wie aus dem Amtsblatt der "Wiener Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) hervorgeht, hat die Hopfen & Malz dieses Aktienpaket nun offiziell übernommen. Damit sind fast 96 Prozent der Brauerei Schwechat in Kernaktionärsbesitz. Die Kleinaktionäre der Brauerei Schwechat dürfen laut Dickstein in den nächsten Wochen bis Monaten mit einem Abfindungsoffert rechnen. Details seien noch offen. "Die Ansage, dass ein faires Angebot kommt, gilt aber", sagte Dickstein heute zur APA. Der BBAG-Konzern beschäftigt rund 8.500 Mitarbeiter und hat 2001 rund 1,1 Mrd. Euro umgesetzt. Per Ende 2001 betrieb die Gruppe in Österreich und Osteuropa 22 Brauereien, mit der Beteiligung an Schladming sind es mittlerweile 23.(APA)