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Verkehr und Haushalte sind der öko-problematischste Sektor.

Foto: APA/EPA/Philippe Huguen

Wien - Nicht wie gemeinhin angenommen Wirtschaft und Industrie, sondern die privaten Haushalte und der Verkehrssektor sind nach einer Analyse der Statistik Austria (ÖSTAT) für die stärksten Umweltbelastungen in Österreich verantwortlich. In der Reihung der öko-problematischen Sektoren rangieren nach Verkehr und Haushalten die Bauwirtschaft, die Eisen- und Stahlindustrie sowie die Mineralölwirtschaft und die Chemie. Insgesamt zeige sich, dass nicht jene Branchen, welche die höchste Wirtschaftsleistung erbringen, auch die sind, die zu großen Umweltbelastungen führen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Besonders auffallend sind laut ÖSTAT die privaten Haushalte, da hier die Aktivitäten mit dem größten Energieverbrauch zu finden sind: 284.615 TerraJoule bzw. 30,8 Prozent des gesamten Energieverbrauchs, vor allem für Mobilität und Heizung. Auch bei den Emissionen - vor allem SO2 mit 10.793 Tonnen und CO2 mit 10,5 Millionen Tonnen - seien Spitzenwerte zu beobachten, ebenso beim Materialverbrauch. Darüber hinaus seien Haushalte bedeutende Müllproduzenten (z.B.: 2,5 Mio. Tonnen nicht gefährliche Abfälle pro Jahr).

Eine beträchtliche Belastung verursacht der Straßenverkehr, vor allem was die Luftemissionen betrifft. Bei Stickoxiden (NOx) und CO2 ist der Straßenverkehr Hauptverursacher, beim energetischen Endverbrauch liegt er mit 225.880 TerraJoule an 2. Stelle.

In der Wirtschaft

Unter den Wirtschaftsbranchen ragt der Statistik zufolge vor allem die Eisen- und Stahlindustrie mit in vielen Bereichen "auffallend hohen Werten" heraus. Ihr Materialverbrauch bezüglich fossiler (7,4 Mio. Tonnen) und mineralischer (6,7 Mio. Tonnen) Rohstoffe scheine unter den Top-Ten auf. Auch der Energieverbrauch (50,894 TerraJoule) sei mit Platz 5 bedeutend. Dementsprechend seien bei den meisten Luftschadstoffen Spitzenwerte zu finden (SO2, CO und CO2; 3. bzw. 4. Platz). Aber umgekehrt sind auch die Ausgaben für Luftreinhaltung laut ÖSTAT sehr hoch. Mineralölwirtschaft und Chemie haben bei den meisten Indikatoren hohe Belastungswerte (v.a. Gewinnung fossiler Rohstoffe, CO2-Emissionen, gefährliche Abfälle). In diesen Sektoren würden aber ebenfalls große Summen für die Luftreinhaltung aufgewandt.

Die Bauwirtschaft ist charakterisiert durch überdurchschnittliche Materialentnahmen aus der Natur (89.529 Mrd. Tonnen mineralische Materialien), zudem sei hier das höchste Abfallaufkommen (21,9 Mio. Tonnen nichtgefährliche Abfälle) festzustellen. Die Landwirtschaft falle vor allem wegen ihrer hohen Emissionen an Luftschadstoffen - vorwiegend bedingt durch die Tierhaltung - auf: 1. Stelle bei den Ammoniak-Emissionen (67.208 Tonnen NH3) und dem Lachgas-Ausstoß (3.716 Tonnen N2O), 2. bzw. 3. Stelle bei Stickoxiden (18.149 Tonnen NOx) und den Kohlendioxid-Werten (1,102.171 Tonnen CO2). (APA)