International
Südkorea: "Atomwaffenprogramm gefährdet den Frieden"
USA - Nordkorea verfolgt gefährlichen Atomwaffen-Kurs
Washington - Die USA haben Nordkorea vorgeworfen,
mit der Fortsetzung seines Atomwaffenprogramms einen gefährlichen Weg
eingeschlagen zu haben. "Es steht außer Frage, dass die Situation in
Nordkorea sehr ernst ist", sagte US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem südkoreanischen
Amtskollegen Lee Jun in Washington. "Sie haben gegen mehrere Abkommen
verstoßen und verfolgen einen sehr gefährlichen Kurs", fügte er
hinzu. Nordkorea hatte im Oktober nach Angaben der USA zugegeben,
entgegen einem 1994 geschlossenem Abkommen sein Atomwaffenprogramm
weiter betrieben zu haben. "Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm gefährdet den Frieden auf
der koreanischen Halbinsel, in Nordostasien und der Welt", sagte Lee.
Dies könne unter keinen Umständen hingenommen werden.
Am Mittwoch hatte Nordkorea es abgelehnt, sein Atomwaffenprogramm
Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) offen zu
legen. Die Führung des kommunistischen Landes warf der IAEA vor, die
US-Politik gegen Nordkorea zu unerstützen. US-Präsident George W.
Bush hat Nordkorea gemeinsam mit dem Irak und dem Iran als "Achse des
Bösen" bezeichnet, die nach Massenvernichtungswaffen strebe und
internationalen Terrorismus unterstütze.
In dem vor acht Jahren mit den USA geschlossenen Abkommen hatte
sich Nordkorea dazu verpflichtet, sein Atomwaffenprogramm
einzustellen. Im Gegenzug hatten die USA dem Land die Finanzierung
und den Bau zweier Atomrealtoren zur friedlichen Nutzung sowie die
kostenlose Lieferung von Heizöl zugesagt. Als Reaktion auf die
Fortsetzung des Atomwaffenprogramms hatten die USA, Südkorea, Japan
und die Europäische Union (EU) angekündigt, ihre Öllieferungen im
Dezember einzustellen. (APA/Reuters)