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Foto: Reuters/FOEGER

Die AK hat eine Beschwerde bei der EU-Wettbewerbsbehörde wegen zu hoher Verkaufspreise deutscher Zeitschriften in Österreich eingebracht. Obwohl der heimische Mehrwertsteuersatz bloß um drei Prozentpunkte höher sei, kosteten dieselbe Zeitschriften in Österreich um bis zu 31 Prozent mehr als in Deutschland, kritisiert die Arbeiterkammer (AK) am Freitag in einer Aussendung. "Die deutschen Verlage sichern sich ein hohes Körberlgeld zu Lasten der österreichischen Konsumenten", vermutet die stellvertretende AK-Direktorin Johanna Ettl.

Bei Testeinkäufen der AK in Wien, Kärnten und Salzburg im November seien alle Zeitschriften teurer als in Deutschland verkauft worden. Die Preisaufschläge reichen laut AK von sechs bis 31 Prozent. Nach AK-Berechnungen haben österreichische Konsumenten seit dem EU-Beitritt durch diese Praxis der deutschen Verlage beim Zeitschriftenkauf "um fast 6 Mio. Euro zu viel bezahlt".

"Akzeptierte Preiskartelle"

Die Preise für Zeitschriften dürfen im deutschen Sprachraum genauso wie die Buchpreise aus kulturpolitischen Gründen bzw. zur Aufrechterhaltung der Meinungsvielfalt von den Verlagen einheitlich festgesetzt werden. Dabei handelt es sich laut AK um akzeptierte Preiskartelle.

Höhere Preise akzeptieren will die AK, die eigenen Angaben zufolge in einem ähnlichen Fall bereits von der EU-Kommission Recht bekommen hat, deswegen allerdings nicht. Bei Büchern dürfe der Preisunterschied zu Deutschland, der früher bis zu zehn Prozent betragen habe, nun höchstens die Mehrwertsteuerdifferenz, also drei Prozentpunkte, ausmachen. (APA)