Wien - Das börsenotierte niederösterreichische Bauunternehmen Readymix-Kies-Union wird einer Sonderprüfung unterzogen. Dies hat eine am Donnerstag abgehaltene außerordentliche Hauptversammlung auch mit den Stimmen des Hauptaktionärs, des britischen Baustoffriesen RMC beschlossen. Geprüft soll der Verkauf von osteuropäischen Tochtergesellschaften an den Mutterkonzern im Jahre 1997 werden, der nach Meinung von Minderheitsaktionären zu billig erfolgte.Vorstand gelassen Der Verkauf sei "völlig korrekt und mit einem hohen Gewinn für den Verkäufer, die österreichische Readymix-Kies-Union abgewickelt worden", erklärt dazu Uwe Scholz, der neue Vorstandschef des schwer defizitären Baustoffkonzerns in einer Aussendung am Freitag. Man sehe der Prüfung "mit Ruhe entgegen". Die Durchleuchtung wird durch einen Wirtschaftsprüfer der Europa Treuhand Ernst Young erfolgen. Kleinaktionärskritik Auf der turbulent verlaufenen Hauptversammlung am Krampustag hatten Kleinaktionäre heftige Kritik an dem Verkauf der österreichischen Osttöchter an den Mutterkonzern geübt. Um nur rund 13,4 Mio. Euro seien die Gesellschaften verkauft worden, die sich danach als hoch profitabel erwiesen hätten, kritisieren die Aktionäre. Der Deal sei zum einen eine Fehlentscheidung des damaligen Managements gewesen, zum anderen sei das Unternehmen seinen Informationspflichten gegenüber den Aktionären nicht nachgekommen. Neben der nun eingeleiteten Sonderprüfung wird auch gerichtlich wegen des angeblichen Verstoßes gegen das Aktienrecht verhandelt. (APA)