Wien - Noch vor Weihnachten bekommt die Wiener Börse einen überraschenden Neuzugang aus Deutschland. Ab 11. Dezember sollen die Aktien des in der Nähe von Köln ansässigen Technologie-Unternehmens Lantec im Auktionsmarkt (Standard Market-Auction) gehandelt werden. Dies sagte ein Sprecher des Schweizer Emissionshauses BlueBull, das Lantec beim Börsegang beratend zur Seite steht, am Freitag. Als einführende Bank fungiert das Wiener Investmenthaus Euroinvest Bank. Das Going Public soll im Rahmen einer Kapitalerhöhung um rund 10 Prozent erfolgen. Nach Auskunft des BlueBull-Sprechers sollen bis zu 800.000 neue Aktien ausgegeben werden. Den Emissionspreis wollte er unter Hinweis auf eine kommenden Mittwoch in Wien stattfindende Pressekonferenz nicht nennen. Künftig soll "ein gutes Viertel" der deutschen Firma, an der schon bisher österreichische Investoren aus Banken und Versicherungskreisen beteiligt seien, in Streubesitz sein. Internetlösung für Warenautomaten Die Lantec AG, Anbieter von Kommunikationssystemen, hat vor wenigen Monaten eine Internet-Lösung für Warenautomaten entwickelt. Dabei werden etwa Zigaretten- oder Kondom-Automaten mit dem Warenwirtschaftssystem des Aufstellers online verbunden, damit das Auffüllen besser von Statten geht. Bei Lantec verspreche man sich von dieser neuen Internet-gestützten Lösung einen kräftigen Wachstumsschub. Im laufenden Geschäftsjahr 2002/03 (per Ende September) soll der Umsatz von 10 auf 20 Mio. Euro verdoppelt werden. Weiteres Wachstum Mit dem Erlös aus dem Börsegang wolle das 1994 gegründete Unternehmen sein weiteres Wachstum finanzieren. Wie es dazu weiter hieß, seien neben dem Aufbau ausländischer Niederlassungen auch Akquisitionen geplant. Dass sich Lantec für die Wiener Börse und nicht für den Heimatmarkt entschieden hat, begründete der BlueBull-Sprecher damit, dass der deutsche Aktienmarkt für Technologie-Firmen (Neuer Markt, Anm.) "derzeit tot" sei. Bei Lantec warte man jetzt nur mehr auf die noch ausständige Zulassung zum Amtlichen Handel der Wiener Börse. (APA)