Wien - Die ÖIAG als Privatisierungsagentur hat seit Inkrafttreten des ÖIAG Gesetzes 2000 ihren Schuldenstand von 6,294 Mrd. Euro (1.1.2000) auf zuletzt 2,004 Mrd. Euro um mehr als zwei Drittel abgebaut. Damit kann die Staatsholding aus den Dividenden ihrer Beteiligungsbetriebe den Zinsendienst für die Restschuld und den eigenen Betrieb finanzieren. Diese Ergebnisse präsentierte der ÖIAG-Vorstand (Peter Michaelis und Rainer Wieltsch) am Freitag vor dem Aufsichtsrat.
Das im September vom ÖIAG-Vorstand ausgestellte Unternehmenskonzept für die Zukunft der ÖIAG-Beteiligungen wurde voll bestätigt, gab die ÖIAG nach der Aufsichtsratssitzung bekannt. Der in diesem Konzept angedachte Industriefonds sei auf Wunsch des Aufsichtsrates einer weiterführenden Analyse unterzogen worden. (Der Industriefonds, an dem heimische Finanzinstitute mitwirken sollen, soll die Rolle eines heimischen Kernaktionärs übernehmen, sobald sich der Staat bei den Beteiligungsunternehmen zur Gänze zurückzieht, Anm.)
Weiters habe sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der am 3.12.2002 beschlossenen Neustrukturierung der VA Technologie AG befasst und habe dieser "breite Zustimmung" gegeben, hieß es. (Bei der VA Tech wird der bisherige Dreiervorstand auf sechs Mitglieder aufgestockt, die Neubesetzung erfolgt mit den Bereichsleitern der vier Kerngeschäftsfelder, ein Vorstandsmitglied, Georg Antesberger, scheidet aus).
Privatisierungsliste
- Österr. Staatsdruckerei GmbH - im November 2001 zu 100 Prozent an Invest Equity, Wien
- Dorotheum - im September 2001 zu 100 Prozent an Bietergruppe One Two Beteiligungs- und Managementberatung
- Print Media Austria (später Strohal Rotations Druck GmbH) - im März 2002 zu 100 Prozent an Invest Equity Group
- Flughafen Wien AG - im November 2000 je 2,62 Prozent an Stadt Wien und Land NÖ sowie 3,22 Prozent Aktienrückkauf durch Flughafen Wien AG - im März 2001 Abgabe der restlichen 8,92 Prozent an nationale und internationale institutionelle Investoren
- Österr. Postsparkasse AG - im November 2000 zu 100 Prozent an BAWAG
- Telekom Austria AG - im November 2000 Abgabe von 22,4 Prozent über die Börse und von 4,8 Prozent an STET International (Telecom Italia)
- Austria Tabak AG - im August 2001 - restliche 41,1 Prozent an Gallaher Group, Großbritannien (APA)